Im Vergleich zum Vorjahr, fanden im April um 25 Prozent mehr Fahrten statt. Der VCÖ erwartet einen weiteren Anstieg der regelmäßigen Nutzung.
Die Wirtschaftskrise hat laut dem Verkehrsclub Österreich (VCÖ) für einen deutlichen Fahrrad-Boom gesorgt. Im April fanden im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres 25 Prozent mehr Fahrten statt, so der VCÖ. Dies würden die Daten der österreichweiten Radverkehrszählstellen ergeben, die an ausgewählten Standorten die Summe der vorbeifahrende Radler erfassen. Die Wiener nützten ihre Drahtesel werktags demnach sogar um rund 30 Prozent öfter.
Das Fahrrad als Sparschwein
Bei der am stärksten befahrenen
Zählstelle in Wien am Opernring waren von Montag bis Freitag 23 Prozent mehr
Drahtsessel unterwegs. Den stärksten Anstieg verzeichnete die
Bundeshauptstadt bei der Zählstelle Lassallestraße in der Leopoldstadt mit
plus 57 Prozent. In Graz zeigt die Statistik ein Plus von rund sieben
Prozent. Zurückgeführt werde diese Entwicklung auf verstärktes
Kostenbewusstsein wegen der Krise: "Das Fahrrad ist das Sparschwein unter
den Verkehrsmitteln", betonte VCÖ-Experte Martin Blum.
Radfahr-Wetter
Das April-Wetter 2008 und 2009 dürfte sich auf die
Statistik nur geringfügig ausgewirkt haben, so der Club. In beiden Monaten
herrschte gutes Radfahr-Wetter. Im vergangenen Jahr lag der
Temperaturdurchschnitt demnach bei 13 Grad, nur an sechs Apriltagen gab es
Regen mit mehr als einem Millimeter Niederschlag.
Investitionen nötig
4,37 Millionen Österreicher waren im
Vorjahr zumindest gelegentlich mit dem Rad unterwegs. Der VCÖ rechnet 2009
mit einem weiteren Anstieg. Die Zahl jener, die mehrmals pro Woche auf ihren
Drahtesel steigen, werde auf über zwei Millionen klettern, 2008 waren es 1,9
Millionen. Ein Grund dafür: Jede fünfte Autofahrt ist laut dem Club kürzer
als zwei Kilometer. Leider werde zu wenig für radfreundliche Infrastrukturen
getan, kritisierte der VCÖ. Investitionen würden Jobs schaffen und der
Bevölkerung helfen, Mobilitätsausgaben zu verringern.