Bis 17. November müssen Bewerber ihre Angebote für die Verpflegung der ÖBB-Passagier abgeben. Und das verspricht, ein sehr spannendes Match zu werden. Denn zwei Erzrivalen treten gegeneinander an.
Lauda-Caterer Do&Co und die ehemalige AUA-Tochter Airest bekriegen sich seit Jahrzehnten in der Luft. Jetzt geht der Fight auf der Schiene weiter. Beide wollen künftig auch Zug-Fahrer bekochen.
Airest will auf Schiene. „Die Airest wird sich definitiv bewerben“, wurde ÖSTERREICH von ÖBB-Verantwortlichen bestätigt. Die AUA verkaufte die Airest im Vorjahr an die italienische Firma Save, die sich auch brennend für die Gastronomie in den neuen ÖBB-Bahnhöfen interessiert.
Do&Co will Railjet
Auch Do&Co-Boss Attila Dogudan bestätigt
seine Teilnahme an der Ausschreibung. Do&Co dürfte jedoch nur am Catering
für den neuen ÖBB-Superzug Railjet interessiert sein, der ab 2008 zum
Einsatz kommt. Der Railjet wird mit drei Klassen (Economy, Business, Luxus)
eine Art Flugzeug auf Schienen: vom Komfort, Service und vom Image her. Dort
will Dogudan unbedingt landen.
Neben Do&Co bietet auch der derzeitige ÖBB-Lieferant, die Firma é Express, wieder mit. Die betreibt jetzt das Catering und die Speisewägen. Die Chancen für é Express, wieder zum Zug zu kommen, sind gar nicht so schlecht. In den Befragungen zur Kundenzufriedenheit hat sich die derzeitige Zug-Verpflegung immerhin auf die Note 2,1 verbessert.
Der vierte Bieter, der sich laut internen ÖBB-Informationen schon deklariert hat, ist die Deutsche Bahn.
Da der Railjet getrennt von den sonstigen Zügen ausgeschrieben wird, ist eine realistische Variante: Do&Co bekommt ab 2008 den Railjet. Airest oder é Express erhalten den Zuschlag für den Rest. Dieser Vertrag läuft ab 1. Jänner 2007. Insgesamt beläuft sich das Auftragsvolumen des ÖBB-Caterings auf gut zehn Millionen Euro jährlich.
Deal liegt in der Luft
Der neue AUA-Boss Alfred Ötsch ist über
seinen Caterer Airest übrigens nicht so begeistert. Er hätte lieber Do&Co.
Von dieser Tatsache getrieben laufen Verhandlungen zwischen Dogudan und Save
über einen Kauf der Airest. Kommt dieser Deal, wäre Do&Co nicht nur der
einzige Caterer bei Austro-Airlines. Er könnte dann auch alleiniger
ÖBB-Lieferant werden.