Das Geld kommt von Banken und Finanzinvestoren aus Südkorea, Kuwait und Japan.
Die krisenbelastete US-Investmentbank Merrill Lynch verschafft sich eine dringend benötigte Kapitalspritze von 6,6 Mrd. Dollar (4,43 Mrd. Euro) durch den Einstieg dreier weiterer Großaktionäre. Das Geld kommt von Banken und Finanzinvestoren aus Südkorea, Kuwait und Japan, teilte Merrill Lynch am Dienstag in New York mit.
Korea und Japan helfen
Der neue Merrill-Lynch-Chef John Thain
hatte erst Ende Dezember zwei Großaktionäre für rund 6,2 Mrd. Dollar an Bord
geholt. Die neuen Investoren sind die Korean Investment Corporation, Kuwaits
Staatsfonds sowie die Mizuho Corporate Bank, eine Tochter der japanischen
Großbank Mizuho Financial Group. Die Merrill-Lynch-Aktie verlor vorbörslich
mehr als zwei Prozent auf 54,80 Dollar.
Merrill Lynch legt an diesem Donnerstag ihre Bilanz für das vergangene Geschäftsjahr vor. Analysten erwarten neuerliche Milliardenabschreibungen wegen der Kreditkrise. Thain ist seit Dezember im Amt und stellt bei der Investmentbank derzeit alle Bereiche auf den Prüfstand. Medienberichten zufolge stehen auch massive Stellenstreichungen an.
Internationale Hilfe für angeschlagene Investmentbank
Mehrere
schwerreiche Staatsfonds aus Asien und den arabischen Emiraten waren bereits
in den vergangenen Monaten als Großaktionäre bei Banken in Europa und den
Vereinigten Staaten eingestiegen. Auf diesem Weg besorgten sich etwa die
Schweizer Großbank UBS und zuletzt auch wieder der größte US-Finanzkonzern
Citigroup frisches Kapital in Milliardenhöhe. Die Investoren unter
Regierungskontrolle besitzen immense Vermögen unter anderem aus Öl-, Gas-
und Finanzgeschäften.