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Milliarden-Kapitalspritze von RZB an RI

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Raiffeisen International holt sich 1,25 Milliarden Euro von der Mutter Raiffeisen Zentralbank.

Die börsenotierte Raiffeisen International (RI) hat am Mittwoch beschlossen, ihr Kernkapital um 1,25 Mrd. Euro zu stärken. Die Kapitalzufuhr erfolgt im Rahmen von zwei Emissionen, davon 600 Mio. Euro in Form von Genussrechten sowie 650 Mio. Euro in Form von hybridem Tier 1-Kapital, teilte das Unternehmen in den Abendstunden mit. Beide Emissionen werden vollständig von der Mutter Raiffeisen Zentralbank (RZB) gezeichnet.

"Der Emissionserlös dient vor allem einer weiteren Stärkung der Kapitalbasis der Raiffeisen International und ihrer Netzwerkbanken", teilt das Institut lapidar mit. Das Kernkapital (Tier 1) erhöhe sich durch die beiden Maßnahmen von 5,37 auf 6,62 Milliarden Euro. Die Kernkapitalquote (Tier 1) gesamt verbessere sich von 7,7 auf 9,5 Prozent Prozent (jeweils pro forma per Ende März 2009)

Der Kupon für beide Instrumente beträgt jeweils 10 Prozent jährlich auf den Nominalwert. Das Management wird die Maßnahme am Donnerstag um 10.00 Uhr in einem Conference Call erläutern.

Die Ausgabe der stimmrechtslosen Genussrechte mit Eigenkapitalcharakter erfolgt auf Basis einer von der RI-Hauptversammlung Anfang Juni beschlossenen Genehmigung unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre. Die Aktionärsversammlung hat damals freilich einen weitergehenden Rahmen von bis zu 2 Mrd. Euro an Genussrechten beschlossen.

Genussrechtskapital hat keine fixe Laufzeit
Das nun abgerufene Genussrechtskapital hat keine fixe Laufzeit und wird - vorbehaltlich eines Kündigungsrechts der Emittentin - auf Unternehmensdauer gewährt, heißt es. Für RI ergebe sich ein wirtschaftlicher Anreiz zur Kündigung aus der ansteigenden Genussrechtskapitaldividende. Diese beträgt in den ersten fünf Jahren 10 Prozent jährlich und steigt danach progressiv an.

Die Dividende auf das Genussrecht wird gleichzeitig mit den auf die Aktien der Raiffeisen International entfallenden Dividenden zur Zahlung fällig. Es besteht keine Verpflichtung, im Fall einer Dividendenaussetzung nicht ausgeschüttete Genussrechtskapitaldividenden nachzuzahlen. Das Genussrechtskapital nimmt im selben Ausmaß wie das Aktienkapital bis zur vollen Höhe des Nominales an einem eventuellen Verlust des Unternehmens teil.

Der Vorstand hat ferner die Aufnahme von EUR 650 Mio. Euro hybridem Tier 1-Kapital beschlossen. Die Laufzeit ist unbeschränkt, eine Kündigungsmöglichkeit der Emittentin besteht erstmals nach fünf Jahren. Der Kupon beträgt hier ebenfalls 10 Prozent jährlich.

Bei beiden Emissionen ist die Rückzahlung mit dem Nominale des Emissionsbetrags begrenzt, sodass der Zeichner nicht am Substanzwachstum der Raiffeisen International partizipiert, erläutert RI. Dadurch ergebe sich auch keine Verwässerung der bestehenden Aktionäre.

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