Geld

Millionen-Klage gegen Boeing wegen Phuket-Crash

Teilen

Die Anwälte der Hinterbliebenen des Flugzeug-Crashs von Phuket klagen Boeing. Sie fordern Entschädigung in Millionen-Höhe.

Nach dem Flugzeugunglück Mitte September auf der thailändischen Insel Phuket haben die Anwälte der Hinterbliebenen und Überlebenden die ersten Klagen gegen den Luftfahrt- und Rüstungskonzern Boeing eingereicht. Wie die US-Anwälte am Freitag bekanntgaben, fordern sie von Boeing mehrere hundert Millionen Dollar Entschädigung. Die Anwälte vertreten mehr als 100 Überlebende und Angehörige der Opfer.

90 Menschen getötet
Bei dem Flugzeugunglück waren am 16. September 90 Menschen getötet worden, darunter 54 Passagiere aus den USA, Deutschland, Kanada, Schweden, Australien und Indonesien. Ein Vorarlberger wurde leicht verletzt.

Eine Maschine vom Typ McDonnel Douglas MD-82 der thailändischen Billigfluglinie One-Two-Go war nach einer Bruchlandung bei strömendem Regen auf dem Flughafen von Phuket auseinandergebrochen und in Flammen aufgegangen. Boeing hatte den Flugzeugbauer McDonnel Douglas 1997 übernommen.

Flugschreiber werden in den USA ausgewertet
Um die Ursache des Unglücks herauszufinden, wurden die Flugschreiber nach Berichten der thailändischen Flugbehörde in den USA ausgewertet. Am Wochenende würden die Geräte zurück nach Thailand gebracht. Der erste Kläger, der Thailänder Parinyawit Choosaeng, hatte bei dem Unglück Brandverletzungen erlitten. "Es ist wichtig, die Ursachen dieser schrecklichen Flugzeugunglücke herauszufinden, damit ähnliche Unfälle in Zukunft vermieden werden können, um Leben zu retten", sagte der Thailänder vor Journalisten in Bangkok.

"Die Klage muss kurz nach dem Unfall eingereicht werden, damit die Beweise sichergestellt werden und nicht verschwinden", sagte der Anwalt Manuel von Ribbeck. Jede Klage könne Forderungen von mehreren Millionen Dollar umfassen. Das Unglück von Phuket sei der 13. Unfall einer Maschine vom Typ MD-82 gewesen. Laut von Ribbeck erwägt sein Team gemeinsam mit thailändischen Anwälten rechtliche Schritte gegen weitere Beteiligte, darunter auch die Fluggesellschaft One-Two-Go.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.