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MOL-HV: Aktien-Rückkäufe bis zu 25% genehmigt

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Bei der MOL-Hauptversammlung in Budapest hat der Vorstand am Mittwoch wie erwartet seine Vorschläge durchgebracht.

Die Anträge des größten Aktionärs und Widersachers OMV wurden abgeschmettert. Das MOL-Führungsduo Zsolt Hernadi und György Mosonyi wurde mit 82 Prozent der abgegebenen Stimmen für weitere fünf Jahre (beginnend ab 25. Februar 2009) an der Spitze des ungarischen Öl- und Gaskonzerns wiedergewählt.

Die Vorstandsmitglieder Ian Peterson und Gabor Horvath wurden für den selben Zeitraum wiedergewählt. Neu in den Vorstand einziehen wird Abdullah Basheer Abndullah Al Jar als Vertreter des neuen MOL-Miteigentümers Oman Oil.

Aktien-Rückkauf
Darüber hinaus haben die Aktionäre den Vorstand ermächtigt, in den nächsten 18 Monaten eigene Aktien im Ausmaß von bis zu 25 Prozent des registrierten Kapitals zurückzukaufen - bisher galt eine Obergrenze von 10 Prozent. Damit erhalte MOL die Möglichkeit, sich zu verteidigen, wenn "ein gewisser 20-Prozent-Aktionär" - ein Hinweis auf die OMV, die 20,3 Prozent an der MOL hält - beschließen sollte, seine Anteile an der Börse zu verkaufen, sagte MOL-CEO Mosonyi vor Journalisten. Dies sei Teil des bereits laufenden Kapitaloptimierungsprogramms und überdies notwendig, um die Aktionäre vor einem möglichen Aktienüberhang auf dem Markt zu schützen, argumentiert die MOL-Führung.

Weiters stimmten die Aktionäre dem Vorschlag des Vorstands zu, 5,5 Millionen Treasury Shares - das sind 5 Prozent des registrierten Kapitals - zurückzuziehen. Damit wird sich die Anzahl der MOL-Aktien auf 104,19 Millionen Stück reduzieren. Der Anteil der OMV erhöht sich damit automatisch auf 21,4 Prozent.

Vom Gewinn nach Steuern 2007 in Höhe von 217 Mrd. Forint (862 Mio. Euro) werden 85 Mrd. Forint als Dividende ausgeschüttet.

OMV gibt sich "enttäuscht"
Die OMV stand mit ihren Anträgen bei der Hauptversammlung von Anfang an auf verlorenem Posten, da ihre Stimmrechte mit 10 Prozent beschränkt sind. Man sei vom Verlauf der MOL-Hauptversammlung "sehr enttäuscht" und
sehe im Verhalten des MOL-Vorstands "einen weiteren Beweis für das anhaltend absichtliche Handeln gegen das Interesse der Aktionäre", heißt es in einer OMV-Stellungnahme. Man überlege, "die Gültigkeit etlicher der in der Hauptversammlung mit den Stimmen der Management-freundlichen Aktionäre und entgegen dem Interesse der unabhängigen MOL-Aktionäre gefassten Beschlüsse gerichtlich prüfen zu lassen".

Der Kurs der MOL-Aktien stieg am Mittwoch um 2,19 Prozent oder 490 Forint auf 22.885 Forint. OMV legte um 1,13 Prozent auf 47,32 Euro zu.

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