08. Mai 2008 13:08
Die OMV betonte am Donnerstag zu dem in der ungarischen Tageszeitung "Nepszabadsag"
erschienenen Interview mit Generaldirektor Wolfgang Ruttenstorfer, dass es
sich dabei um dem OMV-Chef in den Mund gelegte Worte und keine authentischen
Zitate handle.
So seien die Sätze "In zwei bis drei Jahren diktieren bereits die
Österreicher im Budapester MOL-Sitz", es müsse nur noch so lange
gewartet werden, bis "wir das Mehrheitseigentum am ungarischen
Ölkonzern besitzen" und die OMV "sammelt ordentlich Geld und
Kraft, damit der Aufkaufversuch gelingt", in dieser Form nie geäußert
worden, erklärte die OMV zu Mittag.
Gab kein Interview
Faktum sei, dass es kein Interview mit der
ungarischen Zeitung "Nepszabadsag" gegeben habe und OMV-Chef
Ruttenstorfer in einem gestrigen Interview mit der ungarischen
Nachrichtenagentur MTI davon gesprochen habe, dass sich der OMV Konzern zwei
bis drei Jahre Zeit genommen hat um eine Kombination mit der MOL zu
erreichen, da diese strategisch Sinn mache.
Widerstand zwecklos?
"In zwei bis drei Jahren diktieren
bereits die Österreicher im Budapester MOL-Sitz", zitiert zuvor
die ungarische Tageszeitung "Nepszabadsag" (Donnerstag-Ausgabe) in
OMV-Generaldirektor. Es müsse nur noch so lange gewartet werden, bis "wir
das Mehrheitseigentum am ungarischen Ölkonzern besitzen". Die OMV "sammelt
ordentlich Geld und Kraft, damit der Aufkaufversuch gelingt".
Das Blatt erinnert an die am Mittwoch veröffentliche OMV-Bilanz des ersten
Quartals 2008 mit rekordverdächtigen 795 Mio. Euro Betriebsgewinn. Wie
Ruttensdorfer der ungarischen Nachrichtenagentur MTI gegenüber erklärte,
habe die OMV noch nicht entschieden, ob sie die Beschlüsse der
MOL-Hauptversammlung vor Gericht anfechten wird.
Hinsichtlich der Aussetzung der durch die OMV angestrengten Übernahmeprüfung
durch die EU-Kommission zeigte Ruttensdorfer keinerlei Besorgnis. Die OMV
werde die seitens Brüssels verlangten Informationen baldigst nachreichen,
betonte der OMV-Chef. Doch das könnte nur zu einigen Wochen Verzögerung der
Prüfung der beabsichtigen Übernahme des ungarischen Öl- und Gaskonzerns MOL
führen. Ursprünglich wollte die EU-Kommission in vertiefter Prüfung bis zum
22. Juli entscheiden.