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OMV dementierte Ruttersdorfer-Interview

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OMV-Generaldirektor Ruttensdorfer soll in Ungarn ein Interview zur MOL-Übernahme gegeben haben. Die OMV behauptet nun: es gab kein Interview.

Die OMV betonte am Donnerstag zu dem in der ungarischen Tageszeitung "Nepszabadsag" erschienenen Interview mit Generaldirektor Wolfgang Ruttenstorfer, dass es sich dabei um dem OMV-Chef in den Mund gelegte Worte und keine authentischen Zitate handle.

So seien die Sätze "In zwei bis drei Jahren diktieren bereits die Österreicher im Budapester MOL-Sitz", es müsse nur noch so lange gewartet werden, bis "wir das Mehrheitseigentum am ungarischen Ölkonzern besitzen" und die OMV "sammelt ordentlich Geld und Kraft, damit der Aufkaufversuch gelingt", in dieser Form nie geäußert worden, erklärte die OMV zu Mittag.

Gab kein Interview
Faktum sei, dass es kein Interview mit der ungarischen Zeitung "Nepszabadsag" gegeben habe und OMV-Chef Ruttenstorfer in einem gestrigen Interview mit der ungarischen Nachrichtenagentur MTI davon gesprochen habe, dass sich der OMV Konzern zwei bis drei Jahre Zeit genommen hat um eine Kombination mit der MOL zu erreichen, da diese strategisch Sinn mache.

Widerstand zwecklos?
"In zwei bis drei Jahren diktieren bereits die Österreicher im Budapester MOL-Sitz", zitiert zuvor die ungarische Tageszeitung "Nepszabadsag" (Donnerstag-Ausgabe) in OMV-Generaldirektor. Es müsse nur noch so lange gewartet werden, bis "wir das Mehrheitseigentum am ungarischen Ölkonzern besitzen". Die OMV "sammelt ordentlich Geld und Kraft, damit der Aufkaufversuch gelingt".

Das Blatt erinnert an die am Mittwoch veröffentliche OMV-Bilanz des ersten Quartals 2008 mit rekordverdächtigen 795 Mio. Euro Betriebsgewinn. Wie Ruttensdorfer der ungarischen Nachrichtenagentur MTI gegenüber erklärte, habe die OMV noch nicht entschieden, ob sie die Beschlüsse der MOL-Hauptversammlung vor Gericht anfechten wird.

Hinsichtlich der Aussetzung der durch die OMV angestrengten Übernahmeprüfung durch die EU-Kommission zeigte Ruttensdorfer keinerlei Besorgnis. Die OMV werde die seitens Brüssels verlangten Informationen baldigst nachreichen, betonte der OMV-Chef. Doch das könnte nur zu einigen Wochen Verzögerung der Prüfung der beabsichtigen Übernahme des ungarischen Öl- und Gaskonzerns MOL führen. Ursprünglich wollte die EU-Kommission in vertiefter Prüfung bis zum 22. Juli entscheiden.

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