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OMV-Ergebnis übertrifft alle Erwartungen

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Die Analysten hatten bereits ein starkes Ergebnis der OMV voraus gesagt. Das tatsächliche Ergebnis übertrifft nun aber sogar die Prognosen.

Die OMV, führender Öl- und Gaskonzern Mittel- und Zentraleuropas, hat im 1. Quartal beim Betriebserfolg (EBIT) die Prognosen deutlich übertroffen und mit dem Nettogewinn (Periodenüberschuss) die Erwartungen erreicht.

EBIT um 55 Prozent gestiegen
Das berichtete EBIT (reported) stieg um 55 Prozent auf 795 (512) Mio. Euro, und das um Sondereffekte bereinigte EBIT (clean) kletterte im Jahresabstand um 65 Prozent auf 792 (480) Mio. Euro. Das clean EBIT hatten heimische Analysten im Schnitt bei 640 Mio. Euro gesehen, in- und ausländische Banken in einer Konsensus-Schätzung bei 748 Mio. Euro um 56 Prozent höher.

Der Periodenüberschuss nach Minderheiten legte um 34 Prozent auf 446 (332) Mio. Euro zu, wie die OMV Mittwochfrüh weiter bekanntgab; dementsprechend verbesserte sich das Ergebnis je Aktie im gleichen Ausmaß auf 1,49 (1,11) Euro. Heimische Analysten hatten den net profit after minorities im Schnitt um 36 Prozent höher bei 432 Mio. Euro gesehen, verglichen mit 317 Mio. Euro ein Jahr davor.

Umsatz um 30 Prozent gewachsen
Der Umsatz des OMV-Konzerns wuchs um 30 Prozent auf 5,955 (4,594) Mrd. Euro, der Mitarbeiterstand erhöhte sich um 9 Prozent auf 42.727 (39.187).

Die OMV-Aktie hatte am Dienstag um 1,1 Prozent auf 50,41 Euro zugelegt. Damit ist das Unternehmen an der Börse derzeit 14,95 Mrd. Euro wert.

Ruttenstorfer zufrieden
"Nach dem exzellenten Ergebnis für das Geschäftsjahr 2007 konnten wir im ersten Quartal 2008 erneut ein Rekordergebnis erwirtschaften. Dies ist ein weiterer Beweis dafür, dass wir unseren Anspruch, das führende Öl- und Erdgasunternehmen Mitteleuropas zu sein, in die Realität umsetzen. Die starken Ergebnisse der Petrom zeigen klar, dass unsere Restrukturierungsmaßnahmen in Rumänien erfolgreich greifen. Wir werden unsere führende Position weiter stärken. Als Öl- und Gaskonzern, der von den Möglichkeiten im europäischen Wachstumsgürtel am meisten profitiert, sind wir für die kommende Konsolidierung in dieser Region bestens aufgestellt.", meinte OMV Generaldirektor Wolfgang Ruttenstorfer zufrieden.

Robustes Ergebnis
Für das Gesamtjahr 2008 erwartet die OMV "wieder ein robustes Ergebnis", gestützt durch neue Feldentwicklungen in E&P, Verbesserungen durch die Optimierung in R&M, weitere Expansion im internationalen Gasgeschäfts sowie des Logistikgeschäfts und durch die weitere Petrom-Modernisierung. Zudem erwartet man weiter volatile Ölpreise, Raffineriemargen und Euro-Dollar-Wechselkurse. Der Ölpreis sollte über dem Niveau von 2007 liegen. Für den US-Dollar werde eine Fortsetzung der Abwertungstendenzen gegenüber Ende 2007 erwartet, hieß es im Quartalsbericht am Mittwoch im Ausblick.

Die Raffineriemargen werden 2008 etwas unter Vorjahr gesehen, die Marketing-Margen knapp höher. In Rumänien werde sich der Lei (RON) gegenüber dem Euro und dem Dollar weiter abschwächen. Die OMV selbst erwarte 2008 steigende E&P-Mengen. In R&M werde die Restrukturierung des Raffinerieverbunds Bayernoil abgeschlossen, durch temporäre Stillstände werde die Bayernoil-Raffineriekapazität heuer aber auf 10,5 (12) Mio. t sinken (davon 45 Prozent OMV-Anteil).

Steigende Nachfrage im Osten
Primär in Osteuropa werde die Nachfrage nach Treibstoffen steigen, die Absatzmengen und der Non-Oil-Beitrag im Marketing sollten leicht zulegen. Im Gasbereich werde Marketing und Trading den Fokus auf die Ausweitung der Handelsaktivitäten sowie das Endkundengeschäft legen. In Rumänien würden die Margen unter starken Druck geraten durch die regulierten Marktpreise und die steigenden Gasimportpreise. Für die Nabucco-Gaspipeline sei für 2008 ein Open-Season-Prozess geplant, der zum Abschluss erster Transportverträge führen solle; dies werde Basis der endgültigen Investitionsentscheidung sein. Ein Meilenstein sei 2008 der Baubeginn des Gaskraftwerks Petrobrazi in Rumänien; weitere Kraftwerksprojekte würden evaluiert.

Bis 2010 plane die OMV im Schnitt rund 3 Mrd. Euro Investitionen pro Jahr - wegen der ambitionierten Wachstumsziele, der weiteren Petrom-Modernisierung und wegen des steigenden Kostenniveaus in der Ölindustrie, wie es heißt. Ziel sei es, über einen Geschäftszyklus mit durchschnittlichen Marktindikatoren 13 Prozent Verzinsung auf das eingesetzte Kapital (ROACE) zu erreichen, wird erinnert.

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