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Mautner Markhof AG meldet Konkurs an

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Aus für die Mautner Markhof AG: Das Unternehmen hat Antrag auf Konkurseröffnung gestellt. Ein außergerichtlicher Vergleich ist gescheitert.

Die Mautner Markhof AG (MMAG) um Manfred und Theodor Mautner Markhof, die noch vor einem Jahr an die Börse gehen wollte, ist überschuldet. Der angestrebte stille Ausgleich der Holding und Strategiegesellschaft, in der die Beteiligungen im Bereich Lebensmitteldienstleistungen und Immobilien gebündelt sind, ist gescheitert. "Wir rechnen mit einer raschen Konkursverfahrenseröffnung", sagte Christoph Vavrik vom Kreditschutzverband von 1870 (KSV).

Antrag auf Konkurseröffnung
Die MMAG habe den Antrag auf Konkurseröffnung am Montag beim Handelsgericht Wien eingebracht. In seinem Konkursantrag gibt das Unternehmen an, dass einen Zwangsausgleich. Die dafür nötigen Mittel sollen über finanzielle Unterstützung aus dem Konzern aufgebracht werden. Von der gegenständlichen Insolvenz sind rund 80 Gläubiger betroffen.

27,6 Millionen Euro Schulden
Die Verbindlichkeiten belaufen sich laut Konkursantrag auf rund 27,6 Mio. Euro. Davon entfallen etwa jeweils 1,6 Mio. Euro auf Lieferanten und Sonstige wie Finanzamt und Krankenkasse, 6,3 Mio. Euro sind Bankverbindlichkeiten und 14 Mio. Euro Konzernverbindlichkeiten. Mit den Banken werde um eine Lösung verhandelt. In der Bilanz 2006 wurden noch Verbindlichkeiten von 30 Mio. Euro ausgewiesen.

Bereits vor mehreren Wochen hat die Gesellschaft ihren Gläubigern ein außergerichtliches Angebot zur Regelung der Verbindlichkeiten vorgelegt. "Diese außergerichtlichen Bemühungen sind im Ergebnis gescheitert und daher ist die Konkursantragsstellung unvermeidlich geworden", so Vavrik.

Unternehmen nach Deutschland verkauft
Das ehemalige Familienunternehmen Mautner Markhof wurde 2001 an die deutsche Develey Senf und Feinkost verkauft. Über die ehemalige Tochter Matmar SE wollte die MMAG ein Feinkostimperium neu aufbauen. So wurde 2006 der Gabelbissenspezialist Spak gekauft. Matmar und damit auch Spak wurden laut KSV bereits im heurigen Oktober an die Firmengruppe um die Familie Spak verkauft. Spak ist damit wieder an den ursprünglichen Eigentümer zurückgegangen.

Noch vor einem Jahr hatte die MMAG mit Matmar große Ziele: Es sollte das führende Feinkostunternehmen in Österreich und Zentral-und Osteuropa entstehen. Angestrebt wurde damals ein Umsatz von 100 Mio. Euro und eine Ebit-Marge von zumindest 8 Prozent. Erreichen wollte man diese Ziele durch organisches Wachstum und gezielte Akquisition. Bei der als Holding fungierenden MMAG sind lediglich die BSN Businesssolution Netwerk GmbH und St.Marx Liegenschaftsbeteiligung verblieben.

Im Zuge des außergerichtlichen Ausgleichs wäre den Gläubigern angeboten worden, Forderungen bis 1.500 Euro sowie Gehaltsforderungen und Forderungen der öffentlichen Hand voll zu zahlen. Allen anderen Gläubigern wurde eine Quote von 20 Prozent angeboten.

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