Der ÖVP-Vizekanzler glaubt nicht mehr an eine Stand-Alone-Lösung. Die SPÖ verwahrt sich dafür gegen einen "Sommerschlussverkauf".
Für die defizitäre Austrian Airlines deutet alles auf den Einstieg eines strategischen Airline-Partners hin. Unter der gegebenen wirtschaftlichen Entwicklung ist für ÖVP-Vizekanzler Finanzminister Wilhelm Molterer als oberstem Vertreter des Hauptaktionärs Bund eine Stand-alone-Lösung "eher unwahrscheinlich".
Airline als Partner
Für Molterer geht es beim Einstieg eines
Partners um einen strategischen Investor und nicht mehr um einen
Finanzinvestor, wie das der arabische Scheich Al Jaber war, der letztendlich
seine Investition doch wieder abgeblasen hat. Entscheiden will der
Vizekanzler im Herbst, bis dahin werden alle Möglichkeiten geprüft. Die
österreichische Infrastruktur und nachhaltige Standort- und
Finanzierungssicherheit will Molterer gewährleistet wissen.
Mit SPÖ wird's schwierig
Natürlich wird der Staat, wenn es
nötig ist, seinen Anteil zurücknehmen, meint Molterer. Er glaubt aber, dass
es mit "dieser Regierungskonstellation sehr, sehr schwer" sein
wird, unter 25 Prozent zu gehen. Derzeit ist die Republik Österreich über
die Staatsholding ÖIAG mit 42,75 Prozent an der AUA beteiligt.
SPÖ gegen Sommerschlussverkauf
Für die SPÖ ist der
Teilverkauf der Staatsanteile an der AUA noch keine ausgemachte Sache.
Finanzstaatssekretär Christoph Matznetter verwahrt sich gegen einen
"Sommerschlussverkauf". Ein Verkauf der Anteile wäre bei dem niedrigen
Börsekurs der Airline nicht intelligent, findet er. Matznetter schließt die
Reduktion des Staatsanteils zwar nicht grundsätzlich aus, fordert aber eine
"vernünftige Lösung" mit einer Wachstumsperspektive.