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Nasdaq will London übernehmen

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Die US-Technologiebörse Nasdaq bietet für die Traditionsbörse London Stock Exchange über 4 Mrd. Euro.

Die US-Technologiebörse Nasdaq hat einen neuen Versuch gestartet, die Londoner Börse zu übernehmen. Nach dem gescheiterten ersten Anlauf im März diesen Jahres bietet sie nun 2,9 Mrd. Pfund (4,28 Mrd. Euro) für die London Stock Exchange (LSE), wie die US-Börse am Montag mitteilte. Das ist gut ein Fünftel mehr als das erste Offert der Nasdaq und mehr als doppelt so viel, wie die Deutsche Börse einst bereit war, für die Londoner Börse zu zahlen.

Die Nasdaq ist mit inzwischen 28,75 Prozent ohnehin Hauptaktionär der LSE. In London legte der Kurs des LSE-Papiers um mehr als sechs Prozent zu und notierte damit leicht über dem Preis von 1,243 Pence pro Aktie, den die Nasdaq den Aktionären in bar anbot.

Begehrte LSE
In den vergangenen Jahren war die Londoner Börse immer wieder Objekt der Begierde. bereits zwei Mal scheiterte die Deutsche Börse. Vor rund eineinhalb Jahren zogen die Frankfurter ihr bisher letztes feindliches Angebot in Höhe von knapp zwei Mrd. Euro zurück.

Auch die Vierländerbörse Euronext, die Stockholmer Börse und die australische Macquarie Bank hatten sich vergeblich um die Londoner Traditionsbörse bemüht. Die Technologiebörse Nasdaq hatte sich jedoch nicht mit der Zurückweisung im Frühjahr zufrieden gegeben, sondern im großen Stil Anteile der LSE an der Börse gekauft.

Euronext und New York
"Beide Börsen zusammen wären prädestiniert dafür, die weitere Konsolidierung der Branche anzuführen ", erklärte Nasdaq-Chef Robert Greifeld. Und die ist voll im Gange: Derzeit strebt die französisch dominierte Vierländerbörse Euronext ein transatlantisches Bündnis mit der New York Stock Exchange (NYSE) an.

Die Deutsche Börse hingegen war in der vergangenen Woche mit ihren Plänen einer europäischen Super-Börse gescheitert und hatte ihr Angebot für die Betreiberin der Börsenplätze Paris, Amsterdam, Brüssel und Lissabon nach monatelangem Widerstand zurückgezogen.

Banken gründen Börse
Unterdessen haben sieben führende Investmentbanken angekündigt, den alteingesessenen europäischen Börsen mit einer eigenen europäischen Handelsplattform Konkurrenz zu machen.

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