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Nemsic: "Weißrussland besser als Brüssel"

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Der Chef der Telekom Austria kritisiert die Regulierungssucht der EU-Kommission und lobt Weißrussland.

Wenn es darum geht, Geschäfte zu machen, würde Telekom-Austria-Chef Boris Nemsic Weißrussland jederzeit der EU-Hauptstadt Brüssel vorziehen. "Wir wurden in Weißrussland viel besser behandelt als in Brüssel. Das ist kein politisches, sondern ein geschäftliches Statement", sagte Nemsic in einem Interview mit der "Financial Times" (Freitagausgabe). Adressierst war seine Attacke an EU-Telekommunikationskommissarin Viviane Reding, die vergangene Woche von der Mobilfunk-Branche verlangt hatte, ihre Tarife für SMS und Mobiles Breitband-Internet zu senken.

Die EU-Kommissarin hatte bei einer Konferenz in Barcelona der Branche eine Frist bis 1. Juli 2008 gesetzt, um ihrer Aufforderung nachzukommen.

Regulierung sei wie Kommunismus
Der Versuch der EU-Kommission, die Endverbraucher-Preise zu regulieren, erinnere ihn an den Kommunismus, sagte Nemsic, der im früheren Jugoslawien geboren wurde. "Ich habe unter dem Kommunismus gelebt und regulierte Preise gehasst", sagte der TA-Chef.

Weißrussland vorbildlich
Lobende Worte fand Nemsic für die Behandlung seitens der weißrussischen Behörden im vergangenen Jahr, als die Telekom Austria um 730 Mio. Euro 70 Prozent am führenden lokalen Mobilfunkbetreiber MDC übernahm.

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