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"Neustart" für die BAWAG

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Der Chef von Cerberus, John Snow, will einen "Neustart" für das Wiener Kreditinstitut und deutet eine BAWAG-Expansion an.

Der 3,2 Milliarden Euro schwere Verkauf der Gewerkschaftsbank BAWAG P.S.K. an ein Konsortium unter Führung des US-Fonds Cerberus ist seit Jahreswechsel vertraglich unter Dach und Fach. Der Chef von Cerberus, John Snow, will nach den schweren Zeiten, die die österreichische Bank in der Vergangenheit hatte, einen "Neustart" für das Wiener Kreditinstitut.

Wien soll Institut-Zentrum bleiben
Den Namen "BAWAG" bezeichnete er am Donnerstag als "klangvoll", die Bank selbst als eine "österreichische Institution". Wien werde weiter das Zentrum der BAWAG sein, die Bank direkt von Österreich aus geleitet werden, versicherte Snow im Interview mit der APA und dem ORF. Der BAWAG soll eine gewichtigere Rolle zukommen, wurde eine Expansion angedeutet. Dem "starken" Management streute Snow heute in Wien ebenso Rosen wie der Belegschaft der Bank, wiewohl die Amerikaner den Mitarbeitern keine Jobgarantie in den Kaufvertrag schreiben wollten.

Snow schweigt zu Beteiligungen
Eine Wiener Institutition und "Teil des österreichischen Kulturerbes" ist für den Cerberus-Chef auch die prominente Klaviermanufaktur Bösendorfer. Ob Cerberus die defizitäre Klavier-Firma - wie von der Branche erwartet - verkaufen oder gar behalten wird, sagte Snow nicht. "Wir sind sehr stolz auf Bösendorfer", meinte er heute nur. Bevor nicht die wettbewerbs- und aufsichtsrechtlichen Genehmigungen für den BAWAG-Kauf vorliegen, will der Cerberus-Boss zum Schicksal Bösendorfers ebenso wenig verlauten lassen wie zu den anderen BAWAG-Beteiligungen wie etwa die Lotterien-Aktien.

Beratungen des Konsortiums
Wie sich die Anteile der Minderheitsgesellschafter im Bank-Käuferkonsortium - also Generali, Wüstenrot, Post und Unternehmer - aufteilen werden und wie sich der künftige Aufsichtsrat unter der neuen Eigentümerschaft zusammen setzen soll, bleibt für die Öffentlichkeit weiter verborgen. Snow selbst hat heute Früh in Wien Gespräche mit den Spitzenvertretern der Minderheits-Partner für den Deal geführt. Ob er selber BAWAG-Präsident werden wolle? Er werde "jede Möglichkeit" nutzen, um nach Wien zu kommen.

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