Geld

Neuwahl bringt ÖBB unter Druck

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Vor der ÖBB-Aufsichtsratssitzung am 29. 7. gibt es noch immer keine Einigung über den Finanzvorstand. Söllinger und Poschalko könnten bleiben.

Weil Alfred Gusenbauer und Wilhelm Molterer nicht mehr miteinander wollen, droht auch der Umbau in der ÖBB-Chefetage zu entgleisen. Nach der Ablöse von Ex-Bahn-Boss Martin Huber durch Peter Klugar sollte auch ein Nachfolger für Finanzvorstand Erich Söllinger bestellt werden, und Gustav Poschalko (Personen- und Güterverkehr, Infrastruktur) ausscheiden.

Die Bewerbungsfrist für den neuen Finanzer ist abgelaufen, doch Aufsichtsrats-Chef Horst Pöchhacker und sein Vize Eduard Saxinger konnten sich nicht auf einen Kandidaten einigen.

Polit-Poker
Weil Vorstandssprecher Klugar ein Roter ist, stünde der Job den Schwarzen zu. Die wünschen sich Thomas Necker von den Berliner Verkehrsbetrieben, doch auch die nächste ÖBB-Aufsichtsratssitzung am 29. Juli droht ohne die längst anstehende Personalentscheidung über die Bühne zu gehen.

„Möglich, dass die Entscheidung auf nach der Wahl vertagt wird, dann könnten die Karten ganz neu gemischt sein“, so ein Insider gegenüber ÖSTERREICH.

Zaubert die ÖVP nicht im letzten Moment einen Konsenskandidaten aus dem Hut, könnte der amtierende Finanzvorstand Erich Söllinger zumindest bis Jahresende verlängert werden. Sein Vertrag liefe Ende Oktober aus. Beide bisherigen ÖVP-Wunschkandidaten könnten ebenfalls erst ab Jänner.

„Erfülle meinen Vertrag“
Auch Poschalko käme so zu einer neuen Zukunft bei der Bahn. Gleichzeitig zum ­Huber-Abgang war das Ausscheiden des verdienten Eisenbahners als Teil eines zwischen SPÖ- und ÖVP ausgeschacherten Personalpaketes angekündigt worden. Davon ist vorläufig keine Rede mehr. „Mit mir hat niemand über einen Abgang gesprochen. Ich habe einen Vertrag, und den erfülle ich“, so Poschalko zu ­ÖSTERREICH.

ÖBB-intern heißt es, dass Poschalko jedenfalls für die Zusammenführung der ungarischen Güterverkehrssparte Mav-Cargo mit der ÖBB-Rail Cargo benötigt werde. Er kenne sich am besten damit aus. Dauern werde das noch zwei Jahre, einen Vorstands-Job brauche er dafür nicht unbedingt, so der Insider. Poschalko: „Auch darüber hat niemand mit mir gesprochen.“

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