20. Mai 2008 14:11
Im millionenschweren Subventionsstreit um das geschlossene Bochumer
Handywerk stehen das Land Nordrhein-Westfalen und Nokia offenbar vor einer
Einigung. Ein Sprecher des Düsseldorfer Wirtschaftsministeriums sagte am
Dienstag: "Es gibt keinen großen Dissens mehr." Die Gespräche seien sehr
konstruktiv gewesen. Allerdings müsse die deutsche Bundesregierung der
Lösung noch zustimmen. Schließlich stamme die Hälfte des Geldes vom Bund.
Das "Manager-Magazin" berichtete auf seiner Internet-Seite, das Unternehmen
sei bereit, mehr als die zuletzt diskutierten 30 Mio. Euro für die Einigung
zur Verfügung zu stellen. Ein Abschluss der Gespräche sei in den nächsten
Tagen möglich. Der Sprecher des deutschen Wirtschaftsministeriums wollte
diese Summe allerdings nicht bestätigen. Vom Unternehmen war zunächst keine
Stellungnahme zu erhalten.
Die nordrhein-westfälische Landesregierung hatte von dem finnischen
Konzern nach Bekanntgabe der Schließungspläne insgesamt fast 60 Mio. Euro
zurückgefordert, da Nokia in seinem Bochumer Werk die mit den Finanzhilfen
verbundenen Arbeitsplatzzusagen nicht erfüllt habe. Dieser Vorwurf war von
dem Handy-Hersteller aber stets zurückgewiesen worden.
Das Bochumer Handy-Werk hatte erst am vergangenen Freitag die Produktion
eingestellt. Bereits im April hatte sich der finnische Handykonzern
bereiterklärt, die Folgen der geplanten Werkschließung für die 2.300
Beschäftigten mit 200 Mio. Euro abzufedern.