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Nordsee will an die Börse

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Die Fischrestaurant-Kette Nordsee plant noch dieses Jahr einen Börsengang in London.

Die auch in Österreich sehr bekannte Kette Nordsee soll als Kern eines geplanten Nahrungsmittelkonzerns noch in diesem Jahr an die Londoner Börse gebracht werden. Mit ihr plant der ehemalige Großbäcker Heiner Kamps die Rückkehr aufs Parkett.

Neuer Nahrungsmittelriese soll entstehen
Für den Gang an den Kapitalmarkt sei eigens die Firma International Food Retail Capital (IFRC) gegründet worden, die den Nordsee-Eignern ein Übernahmeangebot machen solle, teilte Kamps am Montag in Bremerhaven mit. "Der Start der IFRC ist der erste Schritt, einen neuen führenden Nahrungsmittelkonzern in Europa aufzubauen", kündigte Kamps an. Der Konzern solle binnen kurzer Zeit auf 1,5 bis 2 Mrd. Euro Umsatz wachsen. Ziel sei, den zersplitterten europäischen Markt der mittleren und kleineren Nahrungsmittelhersteller zu konsolidieren.

Durch den Börsengang sollen IFRC rund 250 Mio. Euro zufließen, mit denen der Kauf der Nordsee finanziert werden solle. Der künftige Eigentümer der mit 350 Mio. Euro Umsatz größten europäischen Fischrestaurant-Kette solle außerdem mehreren Backwaren-Unternehmen Kaufangebote machen. Namen nannte Kamps nicht.

6.000 Nordsee-Mitarbeiter
Die Anteile an der Nordsee-Kette liegen bisher im Besitz der Beteiligungsgesellschaft Kamps Food Retail Investment (KFRI), bei der kürzlich auch der britische Finanzinvestor ACP Capital eingestiegen war. An der KFRI ist auch der Milchprodukte-Hersteller Theo Müller beteiligt. Nordsee beschäftigt rund 6.000 Mitarbeiter in mehr als 400 Filialen in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Osteuropa.

Kamps hatte in den 1980er Jahren das von ihm selbst gegründete Bäckerei-Unternehmen vom Mehrheitseigner Borden zurückgekauft. Kamps ging an die Börse, expandierte rasch und schaffte schließlich die Aufnahme in den Nebenwerte-Index MDax. 2002 überraschte der italienische Nudelkonzern Barilla mit einem Übernahmeangebot für den Bäckerei-Konzern, das das Management zunächst ablehnte. Die Italiener stockten daraufhin ihr Angebot auf. Kamps verkaufte schließlich und strich dabei nach Medienberichten einen Erlös von 60 Mio. Euro ein.

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