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Null Tabakwerbung in Formel-1

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Der EU-Gesundheitskommissar will ein völliges Tabak-Werbeverbot in der Formel-1 erreichen. Ferrari soll außerdem die Zusammenarbeit mit Philip Morris einstellen.

Der Gesundheitskommissar der Europäischen Union will ein völliges Werbeverbot für die Tabakindustrie in der Formel 1 erreichen. "Formel-1-Fahrer sind extrem populär. Sie können Vorbilder werden. Wenn sie den Namen eines Tabakkonzerns auf der Brust tragen, sendet das die falsche Botschaft, gerade an junge Leute", wurde Markos Kyprianou am Freitag in der "Financial Times Deutschland" zitiert.

Ferrari ohne Philip Morris
Der Wirtschafts-Zeitung zufolge will der Politiker aus Zypern zudem erreichen, dass der Ferrari-Rennstall seine Zusammenarbeit mit dem Tabakkonzern Philip Morris einstellt. Kyprianou habe sowohl Ferrari als auch den Internationalen Automobilverband FIA angeschrieben. "Die meisten Teams haben schon andere Sponsoren gefunden", sagte der EU-Minister.

Aufforderung an Nicht EU-Länder
Ginge es nach Kyprianou, sollten sich auch jene Nicht-EU-Länder, die Tabakwerbung bei Rennen erlauben, dem in der Union geltenden Verbot anschließen. Dies trifft im heurigen Kalender nur auf China, wo am 7. Oktober das vorletzte Saisonrennen ausgetragen wird, Bahrain und Monaco zu. "Die Formel 1 ist ein Symbol. Wir müssen die Werbung für Tabak so weit wie möglich eindämmen, damit wir ihren Einfluss auf junge Menschen unterbinden können", sagte Kyprianou.

Gespräche mit Monaco und China
Wenn europäische Bürger bei einigen Rennen immer noch Tabakwerbung sehen würden, untergrabe dies den Zweck der EU-Gesetzgebung, befand er. Mit Prinz Albert von Monaco hat er laut der Zeitung über das Thema am Donnerstag gesprochen. Bei einem Besuch in der kommenden Woche will sich Kyprianou auch bei der chinesischen Regierung für seine Absicht stark machen. Tabak soll nach Angaben der EU-Kommission verantwortlich für über eine halbe Million Tote in der Union pro Jahr sein und damit der Hauptgrund für vermeidbare Todesfälle.

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