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Ölpreis klettert erstmals über 80 Dollar

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Der Ölpreis ist am Mittwoch an der New Yorker Rohstoffbörse erstmals auf 80 Dollar (rund 57,60 Euro) pro Barrel gestiegen.

Trotz der Entscheidung der OPEC für eine Erhöhung der Förderquote ist der Ölpreis am Mittwoch auf ein Allzeithoch geklettert. Am Mittwochnachmittag notierte US-Leichtöl mit Liefertermin Oktober an der New Yorker Rohstoffbörse zeitweise bei 80 Dollar (57,6 Euro) pro Barrel (159 Liter). Der Preis fiel später auf 79,71 Dollar zurück, lag damit aber immer noch über der bisherigen Rekordmarke von 78,77 Dollar je Fass, die Anfang August erreicht worden war. Auch Sprit und Heizöl sind teurer geworden.

Winterbeginn
Befeuert wurde der Höhenflug durch die Veröffentlichung aktueller Daten zu den Erdölvorräten der USA. Das US-Energieministerium hatte am Mittwoch über einen überraschend großen Rückgang der Investitionen im Rohölbereich und eine Verringerung der Treibstoffvorräte und der Raffinerieaktivitäten berichtet. Als wichtigsten Auslöser der Rekordmarke nannten Analysten die gestiegene Nachfrage in den USA kurz vor Beginn des heizungsintensiven Winters. Zudem braut sich im Golf von Mexiko, dem wichtigsten Fördergebiet der USA, derzeit ein neuer Tropensturm zusammen, der die Produktion behindern könnte. Dies führte trotz der OPEC-Entscheidung zu dem Preisanstieg beim Rohöl.

OPEC-Erhöhung zu gering
Die Organisation Erdöl exportierender Staaten (OPEC) hatte am Dienstag bei ihrer Sitzung in Wien beschlossen, die Fördermengen ab dem 1. November um 500.000 Barrel pro Tag zu erhöhen. Experten zeigten sich allerdings skeptisch, ob dies ausreicht, um die Märkte zu beruhigen. "Das ist nicht besonders viel und eher eine kosmetische Maßnahme", sagte die Sprecherin des Mineralölwirtschaftsverbandes (MWV) in Hamburg, Barbara Meyer-Bukow. "Das ist besser als nichts, aber es reicht nicht", meinte auch Frédéric Lasserre von der Société Générale. Für das vierte Quartal 2007 und das erste Quartal 2008 sagte er ein besonders knappes Angebot und eine starke Nachfrage voraus.

Preis bleibt hoch
Bereits in der vergangenen Woche hatte der Ölpreis um 2,66 Dollar angezogen. Rohstoff-Analysten in New York rechneten mit einem andauernd hohen Preisstand. "Mit dem Herannahen des Winters wird das Gleichgewicht des Weltölmarkts auf beunruhigende Weise gestört", sagte Kevin Norrish von Barclays Capital.

Auch in London ging die Preiskurve steil nach oben: Ein Barrel der Referenzsorte kostete dort zwischenzeitlich 77,93 Dollar, die Rekordmarke liegt bei 78,60 Dollar.

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