Die Wirtschaftskammer zeigte sich aber optimistisch.
Die Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) ist mit dem ersten Einkaufssamstag im Advent zufrieden, "fulminant" sei das Geschäft aber erwartungsgemäß nicht verlaufen. Wie gewöhnlich seien auch heuer wieder am ersten Adventsamstag viele Kunden zum Gustieren und Schauen unterwegs gewesen, sagte Bundesspartenobmann Erich Lemler Samstagnachmittag.
Milde Temperaturen
In Summe sei es aber ein "guter erster
Einkaufssamstag" gewesen, an dem die Vorjahresumsätze - wie erwartet -
großteils erreicht werden konnten. Auch das gute Wetter habe dazu
beigetragen, dass viele Österreicher in den Einkaufsstraßen und
Shopping-Centern unterwegs gewesen seien. In den einzelnen Branchen meldeten
die Händler laut Lemler aber unterschiedliche Ergebnisse. Spielwaren,
Schmuck und Sportartikel seien sehr zufriedenstellend gelaufen, Bekleidung
und Schuhe eher verhalten.
Im vorigen Jahr seien zwar mehr Passanten in den Einkaufsstraßen gezählt worden, als für heute erwartet werden, "angesichts der derzeitigen Wirtschaftslage ist der heutige Einkaufssamstag aber ein absolut positiver Start in die Schlussphase des Weihnachtsgeschäfts", freute sich Wirtschaftskammerpräsidentin Brigitte Jank.
Weniger als im Vorjahr
Demnach nutzten bis zum frühen Nachmittag
laut einer Blitzumfrage der KMU-Forschung Austria im Auftrag der Kammer
bereits Hunderttausende Wiener den Einkaufssamstag zum Shoppen und
Flanieren. Insgesamt erwarte man sich heute mehr als 700.000 Besucher,
prognostizierte Jank. Im Vorjahr lag die Zahl noch bei 750.000.
Nicht euphorisch, aber durchaus zufrieden mit dem Geschäft zeigt man sich in den Wiener Einkaufszentren. Über den Kundenansturm freuen konnte man sich etwa im größten Wiener Einkaufstempel, dem Donauzentrum. "Die Frequenzen waren besser als im Vorjahr", berichtete Center-Manager Christoph Stoll.
Lugner enttäuscht
Etwas weniger zufrieden zeigte sich
hingegen Baumeister Richard Lugner mit dem Kundeninteresse in seinem
Shopping-Center. "Es ist ungefähr auf Vorjahresniveau", resümierte er den
Andrang in der Lugner-City. Dabei habe der Andrang zu den Wintersachen
angesichts des warmen Wetters noch nicht eingesetzt und außerdem seien die
Einkaufsstraßen bei milden Temperaturen immer eine größere Konkurrenz.
Ein positives Stimmungsbild zeichnet Markus Pichler, Österreich-Chef von Unibail-Rodamco, der Eigentümergesellschaft der Shopping City Süd (SCS) in Vösendorf bei Wien. Der erste Einkaufssamstag sei trotz frühlingshaftem Wetter gut verlaufen und es werde bereits viel gekauft. "Man merkt, dass schon viele Konsumenten das Weihnachtsgeld erhalten haben", so Pichler. Auch er spüre keine Kaufzurückhaltung.
Gespaltene Steiermark
Der Besucherandrang in der Steiermark
gestaltete sich recht unterschiedlich: Die Einkaufszentren meldeten fast
routinemäßig große Besucherzahlen und viele Kauflustige. Wolfgang Sauer,
Spartenobmann Handel in der Wirtschaftskammer Steiermark, sprach von "sehr
guten Besucherzahlen" ab Mittag in den klassischen Städtezentren und
Shopping-Centern, aber mäßigen Umsätzen. Am ersten Adventsamstag werde noch
eher geschaut als gekauft
In der Grazer Innenstadt im Bereich Herrengasse, Färberplatz und Sporgasse herrschte kein großes Gedränge. So hatte nur etwa jeder zehnte Passant Einkaufssackerln bei sich. In der Shopping City Seiersberg habe schon knapp nach 9.00 Uhr starker Andrang geherrscht, berichtete hingegen Centerleiterin Anita Bräunlich. Man habe rund 50.000 Besucher hochgerechnet, diese kämen aus dem Einzugsgebiet Graz, Graz-Umgebung, der Südweststeiermark sowie Slowenien und auch Kroatien bis in den Raum Zagreb.
Burgenland zufrieden
Der erste Einkaufssamstag im Burgenland ist
vergleichsweise gut verlaufen. Laut einer Händlerbefragung der
Wirtschaftskammer Burgenland (WK) am ersten Weihnachtseinkaufssamstag waren
viele Menschen zum Einkaufen unterwegs. In beinahe allen Einkaufsorten
stürmten mehr Kunden die Geschäfte als an einem gewöhnlichen Wochenende.
Auch im Designer Outlet Parndorf tummelten sich laut Centermanager Thomas Reichenauer viele Einkaufslustige. Besonders begehrt scheint das Shopping-Center bei den Bewohnern der angrenzenden Nachbarstaaten zu sein: Denn etwa 24 Prozent der Besucher reisten aus der Slowakei und mehr als 20 Prozent aus Ungarn an.
Kein "Run" in Tirol
Der Ansturm auf die Tiroler
Einkaufszentren und Geschäfte hat sich in Grenzen gehalten. Der große "Run"
blieb aus, nun hoffe man auf die kommenden Samstage und Feiertage, erklärten
die Händler. Die Wirtschaftskammer Tirol (WK Tirol) zeigte sich
zuversichtlich, dass das Vorjahresergebnis von 150 Millionen Euro auch 2009
wieder erreicht werde.
Zufrieden haben sich die Betreiber der großen Einkaufszentren in Kärnten mit der Kundenfrequenz gezeigt. Auch der Fachhandel zeigte sich vorsichtig optimistisch. In Klagenfurt war teilweise "sehr viel los", so wurde bei den City Arkaden ein Frequenzplus von sieben Prozent registriert. Im Villacher "Atrio" wurden die Rekordumsätze des Vorjahres wieder erreicht.