Geld

Österreicher wird Chef von T-Mobile Deutschland

Teilen

Ex-T-Mobile Austria Chef Georg Pölzl übernimmt das Ruder von T-Mobile Deutschland, das Tochter-Unternehmen der Deutschen Telekomm.

Einmal mehr übernimmt ein Österreicher eine führende Funktion in der deutschen Wirtschaft. Der ehemalige T-Mobile Austria-Chef Georg Pölzl wird Chef des größten deutschen Handynetzbetreibers, T-Mobile Deutschland. Die Tochter der Deutschen Telekom ist in Österreich die Nummer 2, weltweit streitet sie sich mit der britischen Vodafone um den ersten Platz. Pölzl wird seinen neuen Job am 1. Jänner 2009 antreten, er folgt auf Philipp Humm. Dieser hatte vor wenigen Wochen wegen des Diebstahls von 17 Millionen Handydaten sein Amt niedergelegt und wird sich künftig ganz auf den Vertrieb konzentrieren.

Datenschutz wird aufgewertet
Pölzl soll beim deutschen Marktführer für die Bereiche Recht, Datenschutz und Unternehmenssicherheit zuständig sein. Zuletzt war der Manager bei der Telekom als Sonderbeauftragter für das laufende Effizienzprogramm zuständig. Durch die Neuordnung der Bereiche soll das Thema Datenschutz auch bei der deutschen Mobilfunktochter aufgewertet werden. Im Oktober hatte der Mutterkonzern einen neuen Vorstand für Datenschutz eingerichtet und den früheren Chefjustiziar Manfred Balz auf den Posten berufen. Mit dem neuen Vorstandsressort reagiert die Telekom-Führung auf eine Serie von Datenpannen, die den Konzern seit Monaten erschüttern. Derzeit ermitteln Staatsanwaltschaften in sieben Fällen von Diebstahl von Kundendaten der Telekom.

Pölzl hatte zu Jahresbeginn 2007 seinen Chefsessel bei T-Mobile Austria an Robert Chvatal übergeben und war zur deutschen Schwester gewechselt. Damit verließ ein Urgestein des Mobilfunks den heimischen Markt. Der Steirer und Absolvent der Montanuniversität Leoben erwarb sich seine Management-Fähigkeiten wie so viele bei McKinsey. Danach wechselte er als Vorstandsvorsitzender zum steirischen Maschinen- und Anlagenbauer Binder + Co. Zu T-Mobile, damals noch max.mobil kam der heute 49-Jährige eineinhalb Jahre nach dem Start des Unternehmens. Binnen weiteren zwei Jahren verdoppelte das Unternehmen seine Kundenzahl. Dann kam 2002 die von Deutschland verordnete Umbenennung in T-Mobile Austria und mit ihr die Flaute. Die Umsätze gingen zurück und das Unternehmen rutschte ins Minus. Rund 700 Jobs baute Pölzl auf Anordnung Deutschlands ab.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.