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Österreichische Banken fahren weniger Gewinn ein

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Die internationale Finanzmarktkrise haben auch heimische Banken in den ersten Monaten dieses Jahres zu spüren bekommen.

Auf strukturierte Produkte und andere Wertpapiere mussten Abschreibungen erfolgen. Auch Kreditwertberichtigungen nehmen zu. Erstmals seit dem Jahr 2002 nahm das Betriebsergebnis der Banken in Österreich im ersten Halbjahr 2008 ab. Für das Gesamtjahr 2008 sind die Prognosen der Banker weitaus skeptischer als im Jahr zuvor und auch skeptischer als noch im Frühjahr, sie haben die Erwartungen zurückgenommen.

Nur 3,77 Mrd. Euro Überschuss
Für das Gesamtjahr rechnen Österreichs Banken mit einem unkonsolidierten Jahresüberschuss von 3,77 Mrd. Euro - ein um fast 20 Prozent geringerer Wert als zum selben Zeitpunkt für 2007 erwartet wurde. Verglichen werden dafür wie üblich nur die Erwartungen.

Die Abnahme der Betriebserträge ergab sich laut OeNB vor allem durch den erstmals negativen Saldo aus dem Finanzgeschäft (minus 0,06 Mrd. Euro) sowie rückläufige Erträge aus dem Provisionsgeschäft. Der Provisionssaldo nahm um 12,1 Prozent ab. Vor allem die Rückgänge bei Wertpapier-Provisionen waren da ausschlaggebend.

Trotz dieser Abnahme war das Provisionsgeschäft immer noch die zweitwichtigste Ertragsquelle für Österreichs Banken. Rapide um 11,5 Prozent angewachsen ist der Nettozinsertrag, wobei der größte Teil freilich im Ausland lukriert wurde. Damit setze sich die Entwicklung fort, wonach die Auslandszinserträge laufend wichtiger werden, während die im Inland erwirtschafteten abnehmen.

Beinträchtigungen bis Jahresende
Österreichs Bankenlandschaft sieht sich, so die OeNB, immer noch mit den Herausforderungen der internationalen Finanzmarktturbulenzen konfrontiert. Bis Ende letzten Jahres seien noch kaum Beeinträchtigungen festzustellen gewesen, doch schon im ersten Quartal 2008 sei es zu einem merkbaren Ertragsrückgang bekommen. Im ersten Quartal gab es einen Betriebsergebnisrückgang um 14,7 Prozent.

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