Österreichs Sparer blicken derzeit pessimistisch in die Zukunft. Steigende Rohstoffpreise und höhere Inflation verunsichern.
Mehr als die Hälfte der Österreicher glaubt, heute weniger als noch vor drei Jahren sparen zu können, geht aus dem aktuellen Bank Austria-GeldAnlageBarometer hervor, einer repräsentativen Umfrage des Marktforschungsinstituts Fessel-GfK im Auftrag der Bank Austria.
Immer weniger ist zu sparen
"Auch der Blick der Sparer in ihre
Anlagezukunft ist deutlich getrübt. Weit weniger als die Hälfte meint, 2011
gleich viel oder mehr sparen zu können als heute", sagte Werner Kretschmer,
Bank Austria-Vorstand für Private Banking & Asset Management. Gleichzeitig
ist die Zahl jener, die meinen, in drei Jahren weniger als heute sparen zu
können, deutlich gestiegen. Vor allem Frauen, Personen über 50 und jene mit
mittlerer Schulbildung blicken pessimistisch in die Anlagezukunft.
Wertpapiere werden kritischer beäugt
Während das
grundsätzliche Interesse an einem Wertpapierinvestment seit 2005 mit 22
Prozent de facto stabil geblieben ist, bewerten derzeit weniger Menschen das
aktuelle Umfeld als günstig für einen Einstieg. Konkret waren es vor drei
Jahren 31 Prozent, heute sind es nur 17 Prozent. Demzufolge räumen auch
weniger Befragte Wertpapieren eine höhere Ertragskraft als Sparkonten ein,
nämlich 44 anstelle von 54 Prozent. Die Anlegerskepsis spiegelt sich auch in
den Anforderungen an die Bankprodukte wider. Die Kapitalgarantie ist das
wichtigste Entscheidungskriterium bei der Produktauswahl.
Rückläufige Sparquote
2008 dürfte das neu gebildete
Geldvermögen geringer ausfallen. "Der aktuell eher schlechten
Gemütsverfassung der heimischen Sparer steht auch eine rückläufige Sparquote
gegenüber", meint der stellvertretende Bank Austria-Chefökonom Stefan
Bruckbauer. Er erwartet für 2008 einen Rückgang der Geldvermögensneubildung
von 191 auf 175 Euro pro Österreicher und Monat. Der Wert liegt zwar ähnlich
hoch wie in den Jahren 2004 und 2005, im Verhältnis zum verfügbaren
Einkommen jedoch bleibt die Geldvermögensneubildung mit 10,3 Prozent
deutlich hinter den Werten der letzten fünf Jahre (im Durchschnitt 11,6
Prozent) zurück.