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OMV und BP weisen Spritpreis-Kritik zurück

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Die OMV und BP reagieren jetzt auf den Vorwurf, dass die Preisanstiege beim Rohöl schneller weitergegeben werden als sinkende Preise.

Im Juli hat die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) in einer Studie den heimischen Mineralölfirmen vorgeworfen, Preisanstiege beim Rohöl schneller weiterzugeben als sinkende Preise. Die OMV, größter heimischer Mineralölkonzern, hat am Montag den Vorwurf mit einer "Gegen-Analyse" zurückgewiesen. Auch BP weist die Vorwürfe zurück. Die Berechnungsweise der BWB sei "unüblich" und könne "zu unrichtigen Ergebnissen führen", so die OMV unter Berufung auf eine von ihr in Auftrag gegebene Berechnung des UNI-Wien Professors Gerhard Clemenz.

"Statistisch-methodische Probleme"
Die OMV hingegen hat die Analyse von Clemenz veröffentlicht, wonach die von der BWB verwendete Berechnungsmethode anzuzweifeln sei. Die BWB verwende gleitende Durchschnitte der Kostenveränderungen statt der täglichen Kostenänderungen, wie dies in solchen Studien "üblich" sei. Das könne aber dazu führen, dass manchmal die realen Preise sinken, während die rechnerisch ermittelten gleitenden Durchschnittspreise steigen und umgekehrt. Bei einem Aufwärtstrend der Preise wie es ihn zuletzt gab "kann dies zu unrichtigen Ergebnissen führen", so die OMV Aussendung. Es würden "statistisch-methodische Probleme auftreten, welche sowohl die Zuverlässigkeit als auch die Interpretierbarkeit der Ergebnisse erheblich beeinträchtigen".

Die OMV-Analyse habe laut Clemenz außerdem ergeben, dass die OMV sinkende und steigende Preise gleichförmig weitergebe.

Auch BP weist Vorwürfe zurück
Nach der OMV hat auch BP den Vorwurf der Bundeswettbewerbsbehörde zurückgewiesen. Berechnungen des "unabhängigen Beratungsunternehmens" JBC Energy nach der von der BWB angewendeten Berechnungsmethode hätten gezeigt, dass BP Änderungen internationaler Preise bei Diesel und Benzin sowohl nach oben wie auch nach unten bereits am ersten Tag weitergebe. Auch BP spricht von "methodischen Problemen, die die Aussagekraft der BWB-Studie sehr in Zweifel ziehen."

ÖAMTC für Rücknahme der Mineralölsteuer
Der ÖAMTC bezifferte den "Schaden" für die Konsumenten laut den Berechnungen der Bundeswettbewerbsbehörde mit 200 Mio. Euro im Laufe von dreieinhalb Jahren. Dieses Geld müsse an die Geschädigten, also an die Kraftfahrer, zurückgegeben werden. Am einfachsten wäre das über eine temporäre Rücknahme der Mineralölsteuer (MöSt). Bei einer Summe von 200 Millionen Euro könnte man die MöSt beispielsweise acht Monate lang um drei Cent herabsetzen. Die BWB müsse nun entscheiden, ob sie vor das Kartellgericht gehe, fordert der ÖAMTC.

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