Zwietracht zwischen GM-Verwaltungsratschef Whitacre und GM-Vorstandsvorsitzenden Henderson setzt sich fort.
Nach der Verwirrung um mögliche Staatshilfen für die Opel-Sanierung wirft der Betriebsrat dem Mutterkonzern General Motors (GM) gravierende Abstimmungsprobleme vor. "Wir erleben Chaos-Tage bei GM. Das ist mehr als ein Bermuda-Dreieck, da weiß der Verwaltungsratschef nicht, was der Vorstandsvorsitzende macht", sagte Opel-Gesamtbetriebsratschef Klaus Franz am Freitag.
Der GM-Verwaltungsrat hatte am Donnerstag nach Aussage des deutschen Bundeswirtschaftsministers Rainer Brüderle (FDP) erklärt, das Mutterunternehmen schaffe die Opel-Sanierung aus eigener Kraft. Franz bestätigte dies am Freitag: "(Verwaltungsrats-Chef Edward) Whitacre sagt, sie haben alles im Griff und brachen keine Staatshilfen."
Zuvor hatte allerdings ein GM-Sprecher keinen Zweifel daran gelassen, dass der US-Konzern trotz der abweisenden Haltung Berlins weiterhin fest mit deutscher Staatshilfe für die Sanierung der angeschlagenen Tochter rechnet. Auch das wurde am Freitag bestätigt.
"Es gibt keine Kommunikationsstrategie"
Damit setzt
sich die Zwietracht zwischen Verwaltungsratschef Edward Whitacre und dem
GM-Vorstandsvorsitzenden Fritz Henderson fort. Henderson hatte sich für
einen Opel-Verkauf an Magna ausgesprochen, wurde aber vom Verwaltungsrat
unter Führung Whitacres überstimmt. Franz sagte: "Henderson wird von
Whitacre blamiert. Es gibt keine abgestimmte Kommunikationsstrategie und
keine abgestimmte Unternehmenspolitik."