05. November 2007 10:01
Nach seinem fulminanten Börsendebüt ist der chinesische Ölkonzern PetroChina
zum weltgrößten Unternehmen avanciert. Der Konzern sammelte am Montag in
Shanghai mehr als neun Mrd. Dollar (6,22 Mrd. Euro) ein, die Aktien des
staatlich kontrollierten Konzerns schossen bis Handelsschluss 163 Prozent in
die Höhe. Das Unternehmen erreichte damit eine Marktkapitalisierung von
einer Billion Dollar. Dies ist fast doppelt so viel wie die nun vom
Marktwert zweitgrößte Firma der Welt, der Konkurrent Exxon Mobil, an der
Börse wert ist.
Stellung Chinas gefestigt
Der erfolgreiche Börsengang festigt die
Stellung von Chinas größtem Öl- und Gasproduzenten und unterstreicht
gleichzeitig das Vertrauen der Anleger in die brummende Wirtschaft des
Landes. Analysten warnten jedoch davor, dass die massive Nachfrage nach den
Papieren teilweise auf das Börsenfieber in China zurückzuführen sei. Dies,
so die Befürchtung, könne den Aktien von PetroChina und dem gesamten Markt
später noch schaden. "Der Eröffnungspreis ist wirklich zu hoch, was die
Fundamentaldaten von PetroChina angeht", sagte Analyst Wang Jing von Orient
Securities in Shanghai. Viele Investoren sähen die Titel eher als
Kurzzeitgeschäft denn als langfristige Anlage.
In Hongkong sackten die Papiere von PetroChina um mehr als sechs Prozent ab,
was darauf schließen ließ, dass auch viele internationale Anleger das
Unternehmen für zu hoch bewertet halten.
Zu Mittag ging PetroChina mit dem 54-Fachen der Analystenprognosen für den
Gewinn pro Aktie in 2007 aus dem Handel und lag damit weit über dem
Durchschnitt des 18-Fachen für Ölfirmen weltweit. PetroChina verkaufte in
Shanghai vier Mrd. Aktien und brachte damit 2,18 Prozent seines erweiterten
Aktienkapitals an die Börse.