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Porsche gesteht Vetorecht im Aufsichtsrat zu

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Der Sportwagenbauer Porsche macht nach einem Bericht des Magazins "Focus" der Arbeitnehmerseite von VW Zugeständnisse.

Nach einer Mehrheitsübernahme von VW und nach einem möglichen Wegfall des VW-Gesetzes solle die Arbeitnehmerseite ein Vetorecht im Aufsichtsrat der Porsche-Holding erhalten. Ein Porsche-Sprecher: "Es gibt Verhandlungen mit der Arbeitnehmerseite von VW über die künftige Mitbestimmung in der Porsche-Holding, diese sind aber vertraulich." Er fügte hinzu: "Wir sind auf gutem Wege."

Der VW-Konzernbetriebsratssprecher Gunnar Kilian erklärte: "Porsche hat bislang keinen konkreten Vorschlag vorgelegt." Er hoffe aber, dass noch Taten folgen würden.

VW-Satzung als Vorbild
Laut "Focus" soll die VW-Satzung als Vorbild für die neue Regelung im Kontrollgremium gelten: Dort ist für Beschlüsse zur Errichtung und Verlagerung von Produktionsstätten eine Zwei-Drittel-Mehrheit notwendig.

In der Porsche Holding sollen das operative Geschäft des Sportwagenbauers und nach dem bis Ende Herbst geplanten Ausbau der VW-Anteile auf über 50 Prozent die Tochter Volkswagen geführt werden. Porsche hält derzeit rund 31 Prozent an VW. Porsche-Chef Wendelin Wiedeking hatte kürzlich betont, bei einer Mehrheitsübernahme von VW an den Standorten des Wolfsburger Autoherstellers festhalten zu wollen.

Hintergrund des Streits zwischen Porsche und VW ist die Mitbestimmung: Der VW-Betriebsrat kritisiert, dass die 12.000 Beschäftigten des Sportwagenbauers in wichtigen Fragen die gleichen Rechte haben wie die rund 360.000 VW-Mitarbeiter. Der VW-Betriebsrat war Ende April vor dem Stuttgarter Arbeitsgericht mit einem Antrag gescheitert, die Mitbestimmungsvereinbarung der Porsche Holding zu kippen.

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