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Porsche mit Milliarden-Gewinn

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Mega-Gewinn bei Porsche: Der Stuttgarter Autobauer hat seinen Gewinn auf fast sechs Milliarden Euro gesteigert.

Der Stuttgarter Sportwagenbauer Porsche hat mit einem Riesengewinnsprung seine Stellung als profitabelster Autobauer der Welt untermauert. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2006/07 (31. Juli) konnte Porsche vor allem Dank seiner Beteiligung bei Volkswagen den Vorsteuergewinn von 2,110 Mrd. Euro auf 5,857 Mrd. Euro steigern, teilte das Unternehmen am Montag nach einer Aufsichtsratssitzung mit. Hierzu trugen vor allem erfolgreiche Aktionsoptionsgeschäfte bei, die allein 3,593 Mrd. Euro zum Vorsteuerergebnis beisteuerten. Der Konzern-Jahresüberschuss verdreifachte sich auf 4,242 Mrd. Euro (Vorjahr 1,393 Mrd. Euro). Porsche hatte im vergangenen Geschäftsjahr einen Umsatz von rund 7,4 Mrd. Euro erzielt - damit lagen diesmal Umsatz und Gewinn nicht mehr weit auseinander.

Sonderdividende
Porsche will die Aktionäre mit einer hohen Sonderdividende am dem großen Erfolg beteiligen. Neben einer um einen Euro erhöhten Dividende je Stammaktie (6,94 Euro) und Vorzugsaktie (7 Euro) bekommen alle Aktionäre 15 Euro Sonderdividende ausgeschüttet. Dadurch erhöhe sich die Ausschüttungssumme von 157 Mio. Euro auf rund 384 Mio. Euro. Außerdem soll durch einen Aktiensplit im Verhältnis 1:10 die Handelbarkeit der Porsche-Vorzugsaktien für Privatanleger verbessert werden. Die Vorzüge legten am Nachmittag um rund drei Prozent auf etwa 1.769 Euro zu. Im Zusammenhang mit dem Aktiensplit wird auch das Grundkapital der Dr. Ing.h.c.F.Porsche AG von derzeit rund 45,5 Mio. Euro auf 175 Mio. Euro erhöht. Sämtliche Stammaktien liegen bei den Familien Porsche und Piech.

Das Kerngeschäft von Porsche habe sich ohne Sondereinflüsse auf dem hohen Vorjahresniveau bewegt, teilte Porsche mit, ohne Einzelheiten zu nennen. Zu den Sondereffekten zählten unter anderem die dreistelligen Entwicklungsaufwendungen für die vierte Baureihe Panamera sowie den Hybrid-Antrieb für den Cayenne. Die Neubewertung der Beteiligung an VW (30,6 Prozent der Stammaktien) habe einmalig 520,8 Mio. Euro gebracht. Das Porsche zurechenbare Ergebnis von VW zum Geschäftsjahresende erreichte 702,4 Mio. Euro. Der hohe Gewinn aus dem Optionsgeschäft erklärt sich aus Optionen auf VW-Aktien, die Porsche sich zu einem Stichtag zu einem bestimmten Betrag gesichert hat, um seinen Anteil an den Wolfsburgern gegebenenfalls aufzustocken. Da der Kurs der VW-Aktien inzwischen stark gestiegen ist, kommt der Differenzbetrag nun Porsche zugute.

An diesem Dienstag will Porsche nun die neue Porsche Holding SE in das Handelsregister eintragen, die neben dem Sportwagengeschäft auch den Anteil an VW hält. Sie ist umstritten, weil sich die VW-Betriebsräte für den Fall einer Übernahme von VW durch Porsche im Aufsichtsrat der Holding unterrepräsentiert fühlen. Obwohl wesentlich größer, sollen VW-Arbeitnehmervertreter dann wie Porsche-Arbeitnehmervertreter jeweils drei Aufsichtsräte stellen. Dagegen hatte der VW-Betriebsrat geklagt, war aber zunächst unterlegen. Porsche-Betriebsratschef Uwe Hück hatte sich laut der Mitteilung von Porsche in der Aufsichtsratssitzung vom Montag dafür bedankt, dass sich alle Anteilseigner klar für die umstrittene Mitbestimmungsvereinbarung der künftigen Holding ausgesprochen hatten - also auch VW-Aufsichtsratschef Ferdinand Piech. "Dieses eindeutige Bekenntnis zeigt mir, dass die Vereinbarung den vollen Rückhalt der Familiengesellschafter Porsche und Piech hat."

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