Die Postgewerkschaft lässt den Streik noch vom ÖGB absegnen. Der Grund ist die weiterhin geplante Reduktion der Postämter um rund zwei Drittel.
Der angedrohte Streik der Post-Bediensteten gegen Personalabbau und Ämterschließungen nimmt konkrete Formen an. Die Postgewerkschaft wird beim ÖGB-Vorstand den Antrag auf Durchführung von Streikmaßnahmen stellen, ließ die GPF am Mittwochnachmittag wissen.
Trotz Postgipfel mit Regierung
Laut einem Strategiepapier der
Post AG sollen bis 2015 rund 9.000 Postler abgebaut und 1.000 der 1.300
Postämter an Postpartner abgegeben werden. Nachdem Noch-Verkehrsminister
Werner Faymann den Schließungen zumindest bis Mitte 2009 einen Riegel
vorgeschoben hatte, rief Noch-Finanzminister Wilhelm Molterer als
Eigentümervertreter einen Postgipfel ein, bei dem das Strategiepapier zu
Grabe getragen wurde.
"Strategie des Wahnsinns"
Nun sollen die Einsparungen
jährlich beschlossen werden, am Ende soll es rund zwei Drittel weniger
Postämter geben, so Postchef Anton Wais nach dem Gipfel. Für den obersten
Postgewerkschafter Gerhard Fritz ist das eine "Strategie des Wahnsinns".
Post-Vorstand versteht nicht
Bei der Post wundert man sich über
die Streikaussichten. Es gebe keine Grundlage für einen Streik, "da es 2009
keine betriebsbedingten Kündigungen geben wird", so ein Unternehmenssprecher.
Weihnachtspost gefährdet
Sollte es zu einem Streik vor
Weihnachten kommen, würde das Kunden wie Unternehmen hart treffen. Denn
statt der üblichen 160.000 bis 180.000 Pakete und 4,5 bis fünf Millionen
Briefe pro Tag steigt die Sendungsmenge in der Vorweihnachtszeit auf das
Doppelte an.