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Protest bei Austro Control gegen Personalkürzungen

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Laut Gewerkschaft wird es zu starken Einschränkungen im Flugverkehr kommen, laut Austro Control Management wird es zu keinen Flugstörungen kommen.

Die Wiener Belegschaftsvertreter der Austro Control haben für heute ab 14 Uhr eine Betriebsversammlung angesetzt. "Mit starken Einschränkungen im Luftverkehr sei zu rechnen", heißt es von Seiten der Gewerkschaft. "Dabei werden wir die Belegschaft über die vom Management geplanten Umstrukturierungen im Dienstplanschema informieren", erklärt Austro Control Betriebsratsvorsitzender Norbert Payr.

Protest gegen Personalkürzungen
Die Belegschaft protestiere damit gegen die geplanten Personalkürzungen während der Nachtschichten und die damit drohenden weiteren Kapazitätseinschränkungen in der Zeit von 23.30 bis 5.30 Uhr. "Es gibt zu wenig Personal und zu viele Überstunden", kritisiert Payr, "trotzdem ist es oft nicht möglich, kurzfristige Personalausfälle abzudecken."

"Wir haben als Lösung in Eigeninitiative ein Rufbereitschaftsmodell angeboten, auf das wir vom Management keinerlei Feedback erhalten haben", erklärt Payr weiter. Die Austro Control-Geschäftsführung habe es in den letzten Jahren geschafft, "aus einem der besten Flugsicherungsunternehmen der Welt" ein "technologisch rückständiges Unternehmen" zu machen, so Payr, das von den erforderlichen Kapazitätsbedürfnissen seiner Kunden, den Airlines, "noch immer völlig überrollt wird".

"Destabilisierung des Unternehmens"
"Die Geschäftsführung reagiert mit weiterer Destabilisierung des Unternehmens und planloser Umstrukturierung, was die Sache nur weiter verschlimmert und das Personal verunsichert", sagt der Betriebsrat. "Den Managern sollte eigentlich klar sein, dass man einen Kapazitätsengpass nicht reduzieren kann, indem man die Kapazität weiter zurückregelt", fügte Payr, Vorsitzender des Ausschusses Flugsicherung in der Gewerkschaft vida, hinzu.

"Was unser Unternehmen mit seinen Beschäftigten stattdessen braucht, sind an erster Stelle die Beständigkeit, Qualität und Verlässlichkeit unseres äußerst sicherheitsrelevanten Service - unter der derzeitigen Geschäftsleitung erachte ich diese Faktoren als nicht mehr gewährleistet", unterstreicht der Betriebsrat..

Austro-Control weist Vorwüfe zurück
Der Vorstand der Austro Control hat die Vorwürfe von Betriebsratsseite betreffend Überlastung der Mitarbeiter durch Personalkürzungen umgehend zurückgewiesen. Bei der Betriebsversammlung der Fluglotsen am Montag erwarten das Management der Austro Control sowie eine Sprecherin der AUA keine Flugstörungen - aus heutiger Sicht, wie die AUA ergänzt.

Es gebe eine Vereinbarung mit dem Betriebsrat der Dienststelle Wien Schwechat über die Entlastung der Mitarbeiter während der Nachstunden, heißt es in einer Aussendung des Vorstands. Auch über eine "störungsfreie Durchführung der Betriebsversammlung" am Montag gebe es eine Vereinbarung.

Bei der Zusammenlegung der Nachtdienste in Schwechat gehe es darum, Überbesetzungen zu vermeiden. Dies sei sowohl im Interesse der Mitarbeiter als auch der Airlines, um ihnen in den verkehrsreicheren Zeiten einen stabilen Service mit der maximalen Kapazität sicherstellen zu können, betont der Vorstand.

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