Liquiditätsengpässe sind der häufigste Grund für Zahlungsverzüge, dieser beträgt durchschnittlich nur mehr 10 Tage.
Österreichs Unternehmen zahlen ihre Rechnungen immer pünktlicher. Im Schnitt werden die Rechnungen heuer mit einer durchschnittlichen Verspätung von 10 Tagen beglichen. Das ist um einen Tag kürzer als im Jahr davor. Vor 12 Jahren betrug der Zahlungsverzug noch 21 Tage. Trotz dieser positiven Entwicklung sind heimische Unternehmen aber für die Zukunft pessimistisch. 42 Prozent der vom Kreditschutzverband von 1870 (KSV1870) befragten Unternehmen erwarten eine Verschlechterung der Zahlungsmoral, gegenüber nur 24 Prozent im Jahr 2007. Mit einer Verbesserung rechnen nur mehr 5 Prozent nach 16 Prozent im Vorjahr. Trotz der positiven Entwicklung haben die Unternehmen ihre Erwartungen heruntergeschraubt. Ursachen seien neben der hohen Inflation die gestiegenen Rohstoffpreise und die "scheinbar nicht endend wollende US-Finanzkrise.
Zahlungsmoral in Vorarlberg und Salzburg am besten
Besonders
brave Zahler sind nach wie vor die Privatkunden, obwohl sich der
Zahlungsverzug um einen Tag auf 6 Tage verschlechtert hat. Mit einem
Zahlungsverzug von 10 Tagen zahlt die öffentliche Hand gleich schnell wie
die Firmenkunden. Die beste Zahlungsmoral bei den Unternehmen haben die
Firmen in Vorarlberg und Salzburg mit 6 bzw. 7 Tagen Verzug. Schlechteste
Zahler hingegen sind Wien und das Burgenland mit Rückständen von 13 und 11
Tagen. Bei den Privaten hingegen wird in Niederösterreich und im Burgenland
am schnellsten bezahlt. Die schlechtesten Zahler sind auch bei den Privaten
die Wiener mit 10 Tagen Verspätung.
Portugiesen zahlen am spätesten
Im internationalen Vergleich
zahlt Österreich überdurchschnittlich gut. Mit durchschnittlich 10 Tagen
Zahlungsverzug liegt Österreich im EU-Vergleich an 7. Stelle und deutlich
besser als der EU-Schnitt von 15 Tagen. Schlechtester Zahler mit 33 Tagen
Verzug ist Portugal bester Zahler Dänemark mit 6 Tagen.
44 Prozent der Privaten zahlen aus Vorsatz nicht
Als Gründe für
den Zahlungsverzug nennen 64 Prozent der Unternehmen Liquiditätsengpässe.
Knapp die Hälfte (47 Prozent) glaubt aber, dass die Rechnungen vorsätzlich
nicht bezahlt werden. Ähnlich ist das Bild bei den Privaten: Auch hier
nennen 49 Prozent der Befragten Liquiditätsengpässe und 44 Prozent Vorsatz.