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Rekord-Arbeitslosigkeit in der Eurozone

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Die Arbeitslosenquote liegt bei 9,5 Prozent, das ist der höchste Wert seit 1999.

Die Arbeitslosenquote der Eurozone ist im Mai dieses Jahres auf 9,5 Prozent gestiegen, das ist der höchste Wert seit genau zehn Jahren. In der EU lag sie bei 8,9 Prozent, was der höchste Wert seit Juni 2005 ist, geht aus den jüngsten Daten des EU-Statistikamts hervor, die am Donnerstag veröffentlicht wurden. In Österreich stieg die Arbeitslosenquote im Mai zwar auf 4,3 Prozent, unter den 27 EU-Staaten ist das aber der zweitniedrigste Wert nach den Niederlanden mit 3,2 Prozent.

Am 30. Juni 2009 waren in Österreich 3.393.842 Menschen beschäftigt, davon 1,803.868 Männer und 1,589.974 Frauen. Das waren um 1,81 Prozent (62.519 Personen) weniger als im Juni 2008. Die Zahl der beschäftigten Männer ging um 54.154 (2,91 Prozent) zurück, die der Frauen um 8.365 (0,52 Prozent). Alle Bundesländer weisen eine Abnahme des Beschäftigtenstandes auf.

Spanien hat höchste Arbeitslosenrate
Die höchste Arbeitslosenrate weist Spanien mit 18,7 Prozent auf, dahinter folgen Lettland (16,3), Estland (15,6), Litauen (14,3), Irland (11,7), Slowakei (11,1), Ungarn (10,2), Portugal und Frankreich (je 9,3), Schweden (8,9), Griechenland (8,7), Belgien (8,2), Finnland und Polen (je 8,1), Deutschland (7,7), Italien (7,4), Großbritannien (7,2), Malta (7,1), Bulgarien (6,5), Luxemburg (6,4), Rumänien (6,2), Tschechien (6,1), Slownien (5,9), Dänemark (5,7), Zypernm (5,3), Österreich (4,3) und Niederlande (3,2).

15 Mio. Menschen ohne Job
Laut Eurostat-Schätzungen waren im Mai rund 21,5 Millionen Menschen in der EU arbeitslos. Davon entfallen 15,0 Millionen auf die Eurozone. Gegenüber April hat die Zahl der arbeitslosen Personen in der EU um 385.000 und in der Eurozone um 273.000 zugenommen. Gegenüber Mai des Vorjahres wurde sogar ein Anstieg von 5,1 Millionen (EU) und 3,4 Millionen (Eurozone) verzeichnet.

Arbeitslosenquote stieg in allen Ländern
Alle EU-Länder verzeichneten im Jahresabstand einen Anstieg der Arbeitslosenquote. Die höchsten Steigerungsraten verzeichneten dabei die baltischen Staaten Estland (von 3,9 auf 15,6 Prozent), Lettland (von 6,1 auf 16,3 Prozent) und Litauen (von 4,7 auf 14,3 Prozent), am geringsten kletterte die Arbeitslosenrate in Deutschland (von 7,4 auf 8,7 Prozent und den Niederlanden (von 2,8 auf 3,2 Prozent).

Plus 15,4 Prozent in Wien
In der Bundeshauptstadt ist die Arbeitslosenrate um 15,4 Prozent gestiegen. Insgesamt waren somit 69.665 Personen in Wien arbeitslos gemeldet - ein Plus von 9.278 gegenüber 2008. Dies sei der bei weitem geringste Anstieg der Arbeitslosigkeit aller Bundesländer. Zugleich stieg in Wien die Zahl der Schulungen um 27,8 Prozent und betrifft nun 21.702 Personen.

Die Männer waren von der Gesamtentwicklung deutlich stärker betroffen als die Frauen: Bei ihnen betrug das Plus 19,7 Prozent oder 6.812 Personen gegenüber Juni 2008, bei den Frauen liegen die Zahlen mit 9,6 Prozent oder 2.466 Personen deutlich moderater. Die Gesamtzahl der arbeitslosen Frauen betrug demnach 28.253, denen 41.412 Männer gegenüberstehen.

Unter der ausländischen Bevölkerung stieg die Arbeitslosigkeit um 21,8 Prozent. Bei den Inländern betrug das Plus 13,5 Prozent. Beim Blick auf das Alter der Betroffenen fällt der Anstieg mit 27,9 Prozent oder 2.123 Personen bei den Menschen bis 24 Jahre am deutlichsten aus. Diejenigen zwischen 25 und 49 Jahren hatten ein Plus von 15,6 Prozent zu verzeichnen.

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