Geld

Salzburg: Rekordwinter auch ohne Schnee

Teilen

"Exzellente Buchungslage": Es sind noch keine Auswirkungen durch Schneemangel spürbar

Die Touristiker des Landes Salzburg hoffen auf den achten Rekord-Winter in Folge: "Die Buchungslage schaut exzellent aus", freut sich der Geschäftsführer der Salzburger Land Tourismus Gesellschaft (SLTG), Leo Bauernbrger. "Die letzten zwei Winter waren wie im Märchen, die Leute buchen heuer noch früher. Wichtig wäre jetzt in den nächsten 10 bis 14 Tagen noch ein Signal von Frau Holle", so Bauernberger.

Salzburg sei in der ungewöhnlichen Lage, seit sieben Jahren jeden Winter einen Nächtigungsrekord zu verzeichnen, im Vorjahr gab es rund 13,6 Mio. Übernachtungen. "Eine unglaubliche Erfolgsgeschichte", so Bauernberger. Und betrachte man das Tourismusjahr November 2005 bis Oktober 2006, so habe es in der Geschichte des Landes niemals mehr Gästeankünfte gegeben, nämlich rund 5,2 Millionen. Bei den Nächtigungszahlen hinke man noch ganz knapp hinter dem Rekord aus den frühen neunziger Jahren. Wobei Bauernberger einräumt, dass die Menge nur sehr begrenzt etwas über den wirtschaftlichen Erfolg aussage.

Der Tenor in den großen Skiregionen Salzburgs ist einhellig ein sehr zufriedener. Der erste Schnee Anfang November "hat zu einem erhöhten Nachfragedruck geführt", berichtet Hans Wallner, Geschäftsführer der Europasportregion Zell am See. Gegenwärtig sei die Nachfragesituation in etwa ident mit dem vorjährigen Vergleichszeitraum. Für die Wintermonate habe der derzeitige Schneemangel in mittelalpinen Höhen noch keine Auswirkungen, führt Wallner weiter aus.

Wolfgang Breitfuß, Geschäftsführer des Tourismusvereins Saalbach-Hinterglemm, berichtet von einer besseren Auslastung als im Vorjahr. Auf Grund des mangelnden Schnees stagniere zwar die Nachfrage für die Openings, aber die längerfristige Buchungssituation sei nach wie vor "sensationell". Auch in der Sportwelt Amade zeigt man sich sehr optimistisch, die 2,6 Millionen Nächtigungen aus dem Vorjahr wieder zu erreichen. In Obertauern spricht man von einer nahezu 100-prozentigen Auslastung ab Weihnachten mit einigen Lücken Ende Jänner, die sich aber durchaus noch füllen ließen. Das Bestreben, die letztjährige Bestmarke von 860.000 Nächtigungen zumindest zu halten, sei realistisch, meint Mario Siedler, Geschäftsführer des Tourismusvereins Obertauern.

"Ende Jänner bis Anfang Februar gibt es noch einige Lücken, die aber demnächst gefüllt werden sollten", weiß Wallner. Der Februar sei wiederum sehr gut gebucht. Dies bestätigte auch Doris Höhenwarter vom Tourismusverband Gasteinertal. Das typische Jänner-Loch sei in den letzten Jahren ohnehin nicht mehr sehr ausgeprägt gewesen.

Obwohl Touristen aus Ost- und Mitteleuropa kontinuierlich zunehmen, bilden die breite Basis immer noch Urlauber aus Deutschland und Österreich, gefolgt von Holland. In Obertauern sind es fast neunzig Prozent deutschsprachige Touristen, die über die Pisten wedeln. Der Trend der Kurzreise scheint heuer etwas abzuflauen. Die Urlauber verweilen wieder länger in den Skiorten. In die Wintersaison gestartet wird mit den traditionellen Openings Anfang Dezember.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.