Einer der mächtigsten Geschäftsbosse Asiens tritt zurück: Angesichts massiver Korruptionsvorwürfe nimmt Lee Kun Hee seinen Hut.
Der wegen Steuerhinterziehung angeklagte Chef der südkoreanischen Firmengruppe Samsung, Lee Kun Hee, tritt zurück. Er habe beschlossen, die Leitung von Südkoreas größten Konzern niederzulegen, teilte Lee am Dienstag auf einer vom Fernsehen übertragenen Pressekonferenz in Seoul mit. Er entschuldige sich für den Ärger, den die Ermittlungen gegen den Konzern verursacht hätten. Der 66-Jährige Lee muss sich wegen des Vorwurfs der Steuerhinterziehung und Untreue vor Gericht verantworten.
Anklage wird erhoben
Zum Abschluss ihrer Untersuchungen zu
möglichen Schmiergeldzahlungen beim größten südkoreanischen Konzern hatten
Sonderermittler am vergangenen Donnerstag Anklage gegen Lee erhoben. Er soll
auf Hunderten von verdeckten Konten über Summen in Milliardenhöhe verfügt
und darüber Aktiengeschäfte getätigt haben. Bis zu seinem Prozess bleibt er
jedoch auf freien Fuß. Auch neun weitere ranghohe Samsung-Manager wurden
beschuldigt. Samsung hatte sich kurz nach Vorlage der Anklage entschuldigt
und Reformen angekündigt.
Fünf Jahre Knast
Lee, einem der mächtigsten Geschäftsmänner
in Südkorea, drohen nun fünf Jahre Gefängnis. Experten erwarten aber, dass
er einer Haftstrafe entgeht, weil sich Südkoreas Richter in ähnlichen Fällen
unter Verweis auf einen möglichen Schaden für die Wirtschaft oft relativ
nachsichtig mit angeklagten Managern gezeigt hätten. Aushängeschild der
Gruppe ist der weltgrößte Speicherchip- und Flachbildfernseher Samsung
Electronics.