Die Umsätze sanken real um 4,1 Prozent. Zu den größten Verlierern zählen der Lederwaren- und der Schuhhandel.
Der österreichische Einzelhandel hat im ersten Quartal ein sattes Minus hinnehmen müssen. Die Umsätze sanken im Jahresvergleich real um 4,1 Prozent und nominell um 2 Prozent, sagte der stellvertretende Direktor der KMU Forschung Austria, Peter Voithofer, am Dienstagabend. Das letzte Mal wurde ein Rückgang in diesem Ausmaß vor sechs oder sieben Jahren gemessen. Die Krise allein sei an diesem Ergebnis aber nicht schuld. In den ersten drei Monaten habe es heuer im Vergleich zum Vorjahr einen Einkaufstag weniger gegeben und Ostern sei heuer erst im April gewesen.
Hoffnung auf kleines Plus
Im Gesamtjahr soll sich trotz der
aktuellen Entwicklung ein "kleines Plus" ausgehen, hofft der Obmann der
Bundessparte Handel in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), Erich Lemler.
Der Zuwachs werde im "Null-Komma-Bereich" liegen, aber dies sei in Zeiten
wie diesen "ein Erfolg".
Umstäze im April stimmen positiv
Vor allem die Steuerreform
und die hohen Lohnabschlüsse des Vorjahres sollen zum positiven Ergebnis
beitragen, erwartet der Handelsobmann. Auch die Umsätze im April stimmen
Lemler positiv. Es gebe keine Branche mit einer negativen Entwicklung. Am
stärksten gewachsen seien aufgrund von Ostern und dem schönen Wetter die
Spielwaren- und Modebranche. Ingesamt sei er Einzelhandel "relativ stabil",
sagte Voithofer.
Lederwaren und Schuhandel verlieren kräftig
Nominell am
besten abgeschnitten hat im ersten Quartal der Sportartikelhandel. Wegen des
schneereichen Winters legten die Umsätze im Jahresvergleich um 1,3 Prozent
zu, gefolgt vom Lebensmittelhandel (+0,4 Prozent) und dem sonstigen
Einzelhandel (+0,3 Prozent). Die größten Verlierer waren der
Lederwarenhandel (-6,2 Prozent), der Schuhhandel (-8,3 Prozent) und der
Spielwarenhandel (-12,0 Prozent).
Elektrohandel legte zu
Bei der realen (inflationsbereinigten)
Entwicklung war der Radio-und Elektrohandel der Gewinner. Die Sparte legte
um 2,0 Prozent zu und war somit die einzige mit einem Plus. Der
Sportartikelhandel folgte auf Platz zwei mit gleichbleibenden Umsätzen und
auf dem dritten Rang landete der sonstige Einzelhandel mit einem Minus von
1,1 Prozent. Die größten Einbußen verzeichnete der Schuhhandel (-9,1
Prozent), der Lederwarenhandel (-9,6 Prozent) und der Einzelhandel mit
Eisenwaren, Bau- und Heimwerkerbedarf (-10,8 Prozent).