Geld

Schweizer UBS schreibt 10 Mrd. Dollar ab

Teilen

Die Schweizer Großbank UBS muss wegen der Subprime-Krise noch einmal zehn Milliarden Dollar (derzeit 6,83 Mrd. Euro) abschreiben.

Die Großbank wird das Jahr 2007 nach eigener Einschätzung wohl mit einem Verlust abschließen.

Hilfe aus dem Fernen Osten
Ungeachtet der Gewinnwarnung erhält die größte Schweizer Bank aber Hilfe aus dem Fernen Osten. Der Staatsfond Government of Singapore Investment Corporation (GIC) steht der Bank zur Seite und zeichnet eine Zwangswandelanleihe von elf Mrd. Franken (6,65 Mrd. Euro), die spätestens in etwa zwei Jahren in UBS-Aktien gewandelt wird und GIC nach deren Angaben eine Beteiligung von bis zu neun Prozent an UBS verschaffen wird.

Weitere zwei Mrd. Franken (1,208 Mrd. Euro) bringt ein weiterer nicht genannter Investor aus dem Nahen Osten. Die Geldgeber lassen sich ihr Engagement gut bezahlen. Die Anleihen werden mit neun Prozent verzinst.

Eigenkapital geschützt
Mit der Hilfe der Investoren kann die Bank ihre Eigenkapitalbasis schützen, was besonders im Hinblick auf das Vermögensverwaltungsgeschäft von großer Bedeutung ist. Reiche vertrauen ihr Geld nur Banken mit einer guten Eigenkapitalausstattung an. Und bisher hat das Vermögensverwaltungsgeschäft unter dem Subprime-Debakel nicht gelitten. UBS teilte mit, die Zuflüsse im Global Wealth Management & Business Banking hätten sich im Oktober und im November auf 30 Mrd. Franken belaufen.

Keine Bardividende für Aktionäre
Die bisherigen Aktionäre der UBS spüren aber die ersten Folgen des Subprime-Abenteuers. Sie sollen für 2007 keine Bardividende erhalten, sondern müssen sich mit Aktien begnügen. Zudem müssen sie einen Verwässerungseffekt einkalkulieren, der auf die Beteiligung Singapurs und des anderen Investors folgen wird.

Subprime-Krise für Verluste verantwortlich
Die neuerlichen Abschreibungen von zehn Mrd. Dollar begründete die Bank damit, dass sich die Subprime-Krise primär durch die schlechteren Markterwartungen für die Zukunft zusätzlich verschärft habe. UBS habe daher ihre Modelle für die Verlustschätzungen überarbeiten müssen. Die Abschreibungen würden hauptsächlich auf CDO-und "Super Senior 1"-Bestände vorgenommen. Vor dem Hintergrund der anhaltenden Subprime-Krise reflektieren die Bewertungen der noch verbleibenden Subprime-Bestände das extreme Verlustpotenzial, das der Markt signalisiere.

Ob das nun das Ende ist, bleibt offen. UBS-Konzernleiter Marcel Rohner erklärte, das Institut habe ihre Verlustannahmen einem Niveau angepasst, "das der derzeitigen angespannten Situation am Markt für hypothekarisch gesicherte Wertpapiere entspricht." Der effektive Wert der UBS-Subprime-Bestände lasse sich aber immer noch nicht genau beziffern.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.