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Seilbahnbauer wirft 100 Mitarbeiter raus

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Weitere Mitarbeiter könnten beim Vorarlberger Unternehmen Doppelmayr folgen.

Die Vorarlberger Seilbahnhersteller-Gruppe Doppelmayr wird bis Ende März kommenden Jahres konzernweit 100 Mitarbeiter abbauen, davon 65 am Stammsitz in Wolfurt (Bezirk Bregenz). Die Auftragslage für 2010 und die Prognosen für 2011, besonders für Nordamerika, seien weiter rückläufig, begründete Unternehmenssprecher Ekkehard Assmann die Maßnahme. Betroffen sind Mitarbeiter quer durch alle Bereiche. Bereits im März 2009 baute das Unternehmen 20 Beschäftigte am Firmensitz ab. "Die Wirtschaftskrise trifft uns stärker als angenommen", so Assmann.

Entwicklung der Skigebiete
Zwar sei der österreichische Markt stabil, und auch die Märkte in Italien, der Schweiz und Frankreich bewegten sich im Rahmen der vergangenen Jahre, doch gebe es große Probleme in Nordamerika, so Assmann. In den USA und Kanada bremse die Immobilienentwicklung auch jene in den Skigebieten. Man verzeichne starke Rückgänge, eine Erholung sei nicht in Sicht. "2008 haben wir noch um die 15 Seilbahnen im nordamerikanischen Raum gebaut, heuer sind es vier", verdeutlichte Assmann.

Osteuropa
Auch im osteuropäischen Raum, der sich in der Vergangenheit als Wachstumsmarkt erwiesen hatte, gab es Einbrüche. Hier wirke sich das zögerliche Investitionsverhalten negativ aus. Durch die weltweit vorsichtigere Vergabe von Krediten werde die Finanzierung schwieriger. Einige Projekte seien auf unbestimmte Zeit verschoben worden. Dennoch arbeite man weiter an einigen Großprojekten, etwa in Las Vegas und in Sotschi.

Abbau
Der angekündigte Mitarbeiterabbau soll bis zum Ende des Geschäftsjahres am 31. März 2010 abgeschlossen sein. Man habe versucht, die Rückgänge über Überstunden- und Urlaubsabbau zu kompensieren, das habe jedoch nicht ausgereicht, so Assmann. Kurzarbeit sei für Doppelmayr wegen des projektorientierten Geschäftsfelds nicht sinnvoll. Die betroffenen Beschäftigten seien informiert, man habe mit allen eine gute Lösung gefunden. Ob im kommenden Jahr ein weiterer Mitarbeiterabbau nötig sein wird, sei "derzeit seriös nicht beantwortbar", erklärte der Sprecher. Die Prognosen seien zu unsicher.

Zum Ende des vergangenen Geschäftsjahrs 2007/2008 arbeiteten für die Doppelmayr-Gruppe in Wolfurt 1.015 Mitarbeiter, weltweit waren es 2.605. Das Betriebsergebnis der Gruppe sank 2008 gegenüber dem Vorjahr von 132,1 auf 89,3 Mio. Euro. Der Umsatz belief sich auf 679,7 Mio. Euro (2006/07: 658,8 Mio. Euro).

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