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Siemens-Betriebsrat lässt nicht locker

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Der Software-Betriebsratschef will das Kündigungsmoratorium schriftlich. Nach dem nächtlichen Verhandlungsmarathon geht's heute nachmittag weiter. Einstweilen brechen die Aufträge weg.

Im Streit um den geplanten Abbau von 600 Mitarbeitern bei der Siemens-Softwareschmiede SIS in Österreich dauern die Verhandlungen an. SIS-Betriebsratsobmann Ataollah Samadani und die SIS-Führung haben in der Nacht auf heute nach einem Sitzungsmarathon die Gespräche für eine kurze Pause unterbrochen, am Nachmittag wird weiter gesprochen.

Samadani will's schriftlich
Samadani möchte, dass die Firma schriftlich garantiert, dass, solange die Expertengruppe zu neuen Geschäftsmöglichkeiten tagt, niemand gekündigt wird. Siemens hat das dem Zentralbetriebsrat mündlich zugesichert, was von diesem und der Gewerkschaft als ausreichend anerkannt wird, aber eben nicht vom SIS-Betriebsratschef.

Wirtschaftskrise schlägt voll zu
Im dritten Quartal hat die Wirtschaftskrise Siemens mit voller Wucht getroffen. Der Auftragseingang brach überraschend stark um 28 Prozent ein, dank Sondereffekten sank der Gewinn unterm Strich aber "nur" um sieben Prozent auf 1,317 Mrd. Euro. Vorstandschef Peter Löscher gab sich bei der Präsentation der Quartalszahlen optimistisch: "Siemens ist voll auf Kurs und wird die Ziele 2009 erreichen."

Siemens ist in Österreich stark vertreten und betreut von Wien aus das Südosteuropageschäft des Technologiekonzerns. Hierzulande werden rund 8.400 Personen beschäftigt, inkl. Südosteuropa sind es 30.500. Neben den 600 in Österreich zur Kündigung angemeldeten SIS-Mitarbeitern sollen in Deutschland 1.600 Jobs wegfallen.

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