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Slowenien feiert Abschied vom Tolar

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Mit einer großen Feier in der slowenischen Hauptstadt Laibach (Ljubljana) hat Slowenien am Montag Abschied genommen von der nationalen Währung Tolar und den Euro als 13. Land willkommen geheißen.

Bei dem Festakt waren zahlreiche prominente Politiker anwesend, darunter die deutsche Bundeskanzlerin und EU-Ratspräsidentin Angela Merkel, EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso und andere hochkarätige Gäste aus der EU, die heute Slowenien in der Eurozone begrüßten.

„Großer Schritt für Slowenien“
Der slowenische Premierminister Janez Jansa bezeichnete die Euro-Einführung in Slowenien als einen großen Schritt für das Land und einen kleinen für die Europäische Währungsunion, der bereits vorher zwölf viel größere Mitglieder hatte."Trotzdem war es auch für die EU ein Schritt in die richtige Richtung, der zum richtigen Zeitpunkt gemacht wurde", meinte Jansa in seiner Rede.

Seit dem Zerfall Jugoslawiens und der Unabhängigkeit habe Slowenien erfolgreich den Weg der Entwicklung und der Transition beschritten, betonte Jansa. Er bedankte sich bei der EU für die Öffnung seiner Grenzen auch für die "vom Kommunismus befreiten Völker".

"Vom Tolar nehmen wir Abschied mit guten Gefühlen. Er bleibt unauslöschlicher Teil der slowenischen Geschichte, des slowenischen Selbstbewusstseins, der slowenischen Erfolgsgeschichte", sagte Jansa. Jetzt sei Slowenien aber zum ersten Mal Teil eines großen europäischen Projekts.

"Jahrzehnte der unfairen Trennung"
EU-Kommissionspräsident Barroso bezeichnete die Euro-Einführung als einen historischen Schritt für Slowenien. "Sie krönt jahrelange Bemühungen, das Land wieder in das Herz der europäischen Familie zu integrieren - nach einer jahrzehntelangen unfairen Trennung." Die Euro-Übernahme sei aber auch ein wichtiger Schritt für die EU. "Sie beweist - wenn ein Beweis nötig ist - dass die Eurozone kein geschlossener Klub ist, der Euro ist wahrhaftig die Währung der EU."

Barroso lobte die glatte Euro-Übernahme als Beweis für die sorgfältige Planung der slowenischen Behörden und der Wirtschaft. "Das bedeutet aber nicht, dass die Arbeit beendet ist", warnte Barroso.

Vorbild für neue EU-Mitglieder
EZB-Präsident Jean-Claude Trichet hob die Tatsache hervor, dass es Slowenien von 1995 bis 2006 gelungen ist, sein BIP pro Kopf von 50 Prozent auf nahezu auf 80 Prozent des EU-Durchschnitts zu bringen. Trichet zeigte sich zuversichtlich, dass Slowenien an den notwendigen Politiken festhalten werde, und forderte andere neue EU-Mitgliedstaaten auf, dem Vorbild Sloweniens zu folgen.

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