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Solar-Konzern will Opel-Werke übernehmen

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Opel könnte bald ein grüner Autokonzern werden: Der in der Solartechnologie tätige Konzern Solarworld hat Interesse an den deutschen Niederlassungen gezeigt.

Laut Solarworld AG plant das Unternehmen, dem US-amerikanischen Automobilkonzern General Motors (GM) das Angebot zu unterbreiten, die vier deutschen Werke und das Entwicklungszentrum in Rüsselsheim der Adam Opel GmbH zu übernehmen.

Dafür könne die Solarworld Opel Barmittel in Höhe von 250 Millionen Euro und Banklinien von 750 Millionen Euro bereitstellen - allerdings vorbehaltlich einer Bundesbürgschaft. Um die hat Opel die Bundesregierung bereits gebeten, um gegen die drohende Insolvenz des US-Mutterkonzernes gewappnet zu sein.

"Pläne abwegig"
Der Essener Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer hält den Plan nicht für komplett abwegig. "Das wäre eine Herkules-Aufgabe für das Unternehmen, aber nicht völlig unmöglich", sagte er. Die Solarworld-Aktie sackte nach Bekanntwerden des Planes um 15 Prozent ab.

Zweifel bei Kritikern
Die Ziele der Bonner wecken aber Zweifel: Der bisher ausschließlich in der Solartechnologie aktive Konzern wolle mit einer Übernahme Opel zum ersten "grünen" europäischen Autokonzern weiterentwickeln, heißt es. Kernvoraussetzung für die Abgabe des Angebotes zur Übernahme sei allerdings die vollständige Trennung aus dem GM-Konzern. Das hatte Opel am Dienstag als unrealistisch eingestuft. Zudem will Solarworld eine Kompensationszahlung von 40.000 Euro pro deutschem Arbeitsplatz - das wären insgesamt eine Milliarde Euro und damit genauso viel, wie Solarworld als mögliche Gebotshöhe in Aussicht stellt.

Neue Fahrzeug-Generation
An den vier deutschen Opel-Standorten soll nach Vorstellung des Bonner Unternehmens künftig neben der nachhaltigen Weiterentwicklung der erfolgreichen Baureihen eine neue Fahrzeuggeneration mit energieeffizienten und emissionsarmen Antrieben produziert werden. Mit dem Umbau der Produktpalette würde der traditionsreiche deutsche Autobauer künftig insbesondere Elektro- und Hybridfahrzeuge und Typen neuester Technologie wie extended-range Elektrofahrzeuge anbieten, die Elektro- und Verbrennungsmotor hocheffizient kombinieren.

Die Solarworld hatte vor zwei Jahren in einem ähnlichen Fall die Solarsparte des Shell-Konzerns mit einer Kompensationszahlung von 100 Millionen Euro übernommen, diese an Standorten in den USA konsequent modernisiert und im laufenden Jahr in die schwarzen Zahlen geführt. Der Konzern arbeitet bereits seit einigen Jahren an der Entwicklung und Erprobung von Elektrofahrzeugen, die mit Solarenergie erfolgreich Rennen bestreiten. Die Aktiengesellschaft beschäftigt weltweit 2254 Menschen.

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