18. Dezember 2007 12:20
Die Verhandlungen über den Verkauf der Zielpunkt/Plus-Märkte durch
Tengelmann an Spar könnten weiter gediehen sein, als bisher bekannt. Nach
einem Bericht des "WirtschaftsBlatt", das sich auf Insider beruft, liegen
die Übernahmeverträge für die Zielpunkt-und Plus-Märkte, die
Österreich-Ableger der deutschen Tengelmann-Gruppe, dem Handelskonzern Spar
bereits zur Unterschrift vor.
Das "WirtschaftsBlatt" beruft sich bei seinen Angaben auf das deutsche
Fachmedium "Lebensmittelzeitung". Demnach sollen die Verträge
"unterschriftsreif" sein. "Eine Unterschrift unter den Vertrag könnte es
schon in den nächsten Tagen geben", wird ein Insider aus dem
Unternehmensumfeld zitiert.
Keine Stellungnahme
Seitens Spar gab es dazu keine Stellungnahme.
Aus dem Tengelmann-Konzern hieß es laut Bericht: "Wir verhandeln nach wie
vor mit potenziellen Kooperationspartnern, aber um die laufenden
Verhandlungen nicht zu gefährden, möchten wir derzeit keine weiteren
Auskünfte geben".
Klappt der Mega-Deal, würde Spar Konkurrent Rewe bei den Marktanteilen
überholen - aber nur, wenn deren Adeg-Übernahme nicht klappt. Wie berichtet
hat Rewe bei der Wettbewerbsbehörde die mehrheitliche Übernahme von Adeg
angemeldet. Österreich hätte dann die höchste Marktkonzentration Europas.
Die Rewe Group Austria kommt derzeit nach Daten von ACNielsen auf einen
Marktanteil von 29,7 Prozent, gefolgt von Spar mit 27,6 Prozent. Adeg
verfügt über einen Anteil von 6,1 Prozent, Zielpunkt über 4,7 Prozent.
Nachdem die Plus-Märkte in Spanien (247 Filialen) an Carrefour verkauft
wurden, sucht Tengelmann auch Käufer für 133 Plus-Filialen in Tschechien,
168 Standorte in Ungarn, 39 in Rumänien und 33 in Griechenland sowie 206 in
Polen.
In Österreich sind die Plus/Zielpunkt-Geschäfte von Umsatzrückgängen
gekennzeichnet. Zuletzt betrug das Minus laut Zeitung 4,8 Prozent. Im
Geschäftsjahr 2006/07 (Stichtag: 30. April) setzte der Diskonter (3.316
Mitarbeiter, 361 Filialen) 640,7 Mio. Euro um.