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Stärkster Einbruch beim Ölpreis seit 17 Jahren

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Schon seit 1991 sind die Ölpreise nicht mehr so stark eingebrochen wie heute: Am Donnerstag sank der Preis für ein Barrel auf unter 100 Dollar. OMV will Preise senken.

Der Ölpreis ist angesichts eines deutlichen Nachfragerückgangs in den USA so scharf wie seit Jahren nicht eingebrochen. Ein Barrel (159 Liter) Rohöl verbilligte sich am Donnerstag an den internationalen Märkten auf knapp unter 100 Dollar. Das sind rund sieben Dollar weniger als 24 Stunden zuvor. Laut Analysten von JBC aus Wien handelt es sich um den deutlichsten Einbruch seit Jänner 1991.

In London fiel der Preis für ein Fass der Nordsee-Sorte Brent zwischenzeitlich auf bis zu 98 Dollar (63,5 Euro). Auch US-Leichtöl rutschte bis am frühen Nachmittag auf knapp 98,50 Dollar. Gegen 17 Uhr wurde Brent 99,62 Dollar gehandelt, US-Light Crude um 101,42 Dollar.

OMV will ebenfalls Preise senken
Der österreichische Ölmulti OMV teilte unterdessen mit, den Richtpreis um 2 Cent pro Liter senken zu wollen. Etwaige weitere Preissenkungen wolle man ebenfalls an die Kunden weitergeben, teile das Unternehmen am Abend mit.

Sinkende Nachfrage in USA bestimmt den Preis
Nach Angaben der US-Energiebehörde ist der Ölverbrauch der USA in den vergangenen vier Wochen um 3,2 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode gesunken. Der Benzinabsatz fiel um ein Prozent, wie es hieß. Damit zeichnet sich ab, dass die Abschwächung der US-Konjunktur tatsächlich den Energieverbrauch des Landes eindämmen könnte. Die USA sind der größte Energieverbraucher der Welt. Ein Nachfrageeinbruch dort könnte auch die Ölpreise im Rest der Welt beeinflussen.

Zuletzt hatte der schwache Dollarkurs den Ölpreis in die Höhe getrieben: Investoren sahen Sachwerte wie Öl oder Gold als sicheren Hafen für ihr Kapital und kauften sich dort ein, was den Preis beflügelte. Fakten wie steigende Ölbestände und Gefahren für die Konjunktur setzten sich nicht gegen diesen Markttrend durch.

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