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Stimmung in der deutschen Wirtschaft so schlecht wie 1993

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Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich erneut verschlechtert und ist so schlecht wie zuletzt 1993.

Wie das Münchener ifo-Institut am Montag mitteilte, sank der ifo-Geschäftsklimaindex im November auf 85,8 Punkte. Im Oktober hatte er noch bei 90,2 Punkten gelegen. Der Index setzte damit seine Abwärtsentwicklung fort. Der neue Wert für November ist der schlechteste Wert seit Februar 1993.

Der Index für die derzeitige Lage fiel von 99,9 Punkten auf 94,8 Punkte. Die Erwartungen für die kommenden sechs Monate sanken von 81,4 Punkten auf 77,6 Punkte. Die 7.000 befragten Unternehmen beurteilten sowohl ihre momentane Geschäftslage als auch ihre Aussichten für das kommende halbe Jahr skeptischer. Der ifo-Index gilt als wichtigster Frühindikator der deutschen Wirtschaft.

Die Finanzkrise ist nach Einschätzung des Ifo-Instituts endgültig in der deutschen Realwirtschaft angekommen. "Die Unternehmen wollen ihre Produktion drosseln und ihren Stamm an Arbeitskräften reduzieren", sagte Ifo-Experte Klaus Abberger am Montag zu Reuters. "Die Realwirtschaft steckt jetzt in der Rezession."

Das Geschäftsklima habe sich im November in beinahe allen Branchen eingetrübt. "Die Situation in der deutschen Wirtschaft wird immer prekärer", sagte Abberger. Schnelle Besserung sei nicht in Sicht. Die Exporteure litten unter der schwachen Auslandsnachfrage, während der Konsum wohl ebenfalls schwächeln dürfte. "Der Winter wird sehr frostig", sagte Abberger. Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im November den sechsten Monat in Folge eingetrübt.

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