Geld

Stronach sahnt ab

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Der Austrokanadier Frank Stronach kassierte 2007 die Rekordsumme von 70,6 Millionen Dollar von seinem Autozulieferkonzern Magna.

Über die Diskussion um „unmoralisch“ hohe Gagen für heimische Topmanager wird Magna-Gründer Frank Stronach nur müde lächeln. Denn mit seiner eigenen Gage bewegt sich der Austrokanadier in ganz anderen Sphären. Im Vorjahr erhielt er, wie kanadische Medien jetzt berichten, ein Salär von sagenhaften 70,6 Millionen Dollar (44,7 Millionen Euro). Damit verweist er ­alle Topverdiener hierzulande weit auf die Plätze.

Doppelt so viel wie 2006
Die Summe an sich ist eindrucksvoll, mindestens ebenso die Tatsache, dass Stronach sein Einkommen 2007 gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelte (2006 zahlte Magna ihm „nur“ 31,3 Mio. Dollar). Den Löwenanteil der Rekordgage kassierte der 75-Jährige laut Rundschreiben an die Magna-Aktionäre für „Geschäftsentwicklung und Beratung“. Das wurde ihm mit 40,6 Millionen Dollar (27,7 Mio. Euro) vergütet. Hinzu kamen 27,3 Mio. Dollar für realisierte Aktienoptionen – darin liegt die Ursache für den großen Sprung gegenüber 2006. Außerdem flossen 2,47 Mio. für sonstige Beratungsleistungen und 215.000 Dollar Grundgehalt auf Stronachs Konto.

Die immense Entlohnung für Stronach entspräche seiner besonderen Stellung als Gründer und Entwickler von Magna, rechtfertigt das Unternehmen die Rekordsumme. Stronach selbst hatte stets betont, ihm stehe mehr zu als Profisportlern und Filmstars, weil er mit Magna die Wirtschaft ankurbele und Tausende Jobs schaffe.

Im Jahr 2007 hatte Stronach mit dem 42-Prozent-Verkauf von Magna an den russischen Oligarchen Oleg Deripaska den Startschuss für Magnas Russland­geschäft gegeben. Stronach selbst hält weniger als zwei Prozent des Grundkapitals, kontrolliert die Firma aber über Stimmrechtsaktien.

Mehr Geld für Wolf & Co.
Der Gewinn von Magna stieg im Vorjahr um 25 Prozent auf 663 Mio. Dollar. Neben Stronach konnten auch andere Magna-Topmanager groß absahnen. Die beiden Co-Chefs Siegfried Wolf (siehe links) und Don Walker bekamen ebenfalls weit mehr als 2006. Stronachs Tochter Belinda, die im Mai 2007 als Vizepräsidentin zu Magna zurückgekehrt war, cashte 3,1 Mio. Dollar, das meiste als Bonuszahlung.

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