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Stronachs Pläne nach dem Opel-Aus

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Magna ist tief in die roten Zahlen gerutscht. Ohne Opel braucht es jetzt andere Rezepte gegen die Krise – etwa Investition in neue Technologien.

Nach dem geplatzten Opel-Deal ist Stronachs Magna-Konzern wieder auf sein Kerngeschäft als Zulieferer zurückgeworfen. Viele Analysten bewerten es zwar als positiv, dass Magna das Risiko der Opel-Sanierung nun los ist. Die Magna-Aktie ging nach dem Aus für die Opel-Übernahme steil nach oben. Aber: Mit Opel hat das Unternehmen auch die Chance verloren, sich außerhalb der Zulieferbranche ein anderes Standbein aufzubauen.

Tief in den roten Zahlen
Denn mitgezogen von der allgemeinen Krise der Autoindustrie leidet Magna heuer schwer unter Auftragseinbrüchen. Im 1. Halbjahr 2009 hat sich der Umsatz fast halbiert, das jahrelang von hohen Gewinnen verwöhnte Unternehmen schrieb einen Nettoverlust von 405 Mio. Dollar. Die Mitarbeiter wurden zu einem freiwilligen teilweisen Gehaltsverzicht aufgerufen, Tausende sind zudem in Kurzarbeit.

Das Magna-Steyr-Werk in Graz beispielsweise hat eine Kapazität von rund 250.000 Autos im Jahr – heuer werden um einiges unter 100.000 vom Band rollen. Dass die Auftragslage bei der Fertigung ganzer Fahrzeuge sich bald erholt, ist nicht zu erwarten. Zwar fällt für Magna-Kunden, die wegen des Opel-Deals und Befürchtungen über Technologieabfluss Aufträge abziehen wollten, dieses Argument nun weg. Aber die meisten Autobauer haben Probleme mit der Auslastung ihrer eigenen Werke, werden also weniger Aufträge extern vergeben.

Neue Technologien
Für das Teile-Geschäft gilt das nicht. Außerdem ist Magna in vielen Bereichen (etwa Batterien für Elektroautos) Technologieführer. Auf diesem Zukunftsmarkt habe das Unternehmen viel Potenzial, sagen Brancheninsider.

Durch Zukäufe von kleineren und mittleren Zuliefer-Konkurrenten will Magna zudem weiter wachsen. Mit Cash-Reserven von rund 1,7 Mrd. Dollar ist einiges in der Kriegskassa.

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