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Südeuropa steht auf österreichische Produkte

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Airbus-Zulieferer, Umwelttechnik, Lebensmittel: Österreich ist Exportweltmeister mit Top-Produkten.

Die Exportwirtschaft ist nach wie vor der Wachstumsmotor der heimischen Wirtschaft. Einen besonderen Beitrag tragen dazu die südeuropäischen Länder bei. Das Exportvolumen in die Region machte im ersten Halbjahr 2007 9,9 Mrd. Euro aus, teilte die Wirtschaftskammer (WKÖ) am Mittwoch in einer Presseaussendung mit. Dies entspreche einem Zuwachs von 8,7 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraums des Vorjahres.

7,2 Milliarden Euro
Österreich lieferte von Jänner bis Juni 2007 in die Region mehr als dreimal so viel Waren wie in die USA (2,9 Mrd. Euro). Die Importe legten um 7,5 Prozent auf 7,2 Mrd. Euro zu, was somit auch eine positive Handelsbilanz ergibt.

Die Bedeutung der Region für die österreichische Exportwirtschaft hält sich seit Jahren stabil. Der Exportzuwachs entspreche fast dem weltweiten Zuwachs. Der Anteil der Exporte nach Südeuropa an den weltweiten Ausfuhren liegt konstant bei etwa einem Fünftel (17,9 Prozent im ersten Halbjahr), hieß es in der Mitteilung. Die Bedeutung der Region zeige sich auch darin, dass mit Italien, Frankreich und Spanien drei Länder unter den Top-10 der österreichischen Exportzieldestinationen liegen.

Zuwächse allenthalben
Die Exporte im ersten Halbjahr nach Italien (+10,7 Prozent), Spanien (+17,4 Prozent), Griechenland (+25,8 Prozent) und Portugal (+26,9 Prozent) legten nach Angaben der WKÖ überdurchschnittlich zu. Auch in Frankreich (+3,9 Prozent) und der Türkei (+3,5 Prozent) wurden Zuwächse verzeichnet.

Für österreichische Unternehmen lohne es sich durchaus,"in die Märkte Südeuropas, die bisher in der Osteuropa-Euphorie etwas untergegangen sind, hineinzuschnuppern", sagte Gudrun Hager, stellvertretende Leiterin der Außenwirtschaft Österreich (AWO) in der WKÖ, bei der Außenwirtschaftstagung Südeuropa. Heimische Konzerne könnten mit Qualitätsprodukten und hoch qualifizierter Wertarbeit punkten. Vor allem in den Bereichen Energie- und Umwelttechnik, Infrastrukturausbau, Hightech oder im (Bio)Lebensmittelsektor komme österreichisches Know-how zum Einsatz.

Airbus-Zulieferer
So seien beispielsweise einige österreichische Firmen als Zulieferer für den Airbus in Frankreich "gut im Geschäft" und König-Maschinen erzielt bei Spezialbacköfen für Croissants einen Marktanteil von 80 Prozent. In Italien seien heimische Konzerne nicht mehr nur mit Schnittholz und Rinderhälften, sondern auch mit Möbel und qualitativ hochwertigen Lebensmitteln vertreten. Auch in Spanien sind die Österreicher erfolgreich unterwegs. So erhielt die Firma Rosenbauer einen Großauftrag am neuen Madrider Flughafen und die Aigner GmbH lieferte die Tunnelfiltertechnologie für die Untertunnelung des Madrider Autobahnrings.

Türkei
In der Türkei sei nicht nur die OMV aktiv, sondern auch viele KMU. Die Firma M.U.T liefert speziell entwickelte Abfallreinigungsanlagen für Olivenölproduzenten. Griechenland sei der größte europäische Absatzmarkt für Swarovski-Kristallprodukte und auch österreichische Milch sei ein Renner. Auch in Portugal seien heimische Lebensmittel immer stärker präsent. Schokoladeproduzent Zotter werde demnächst einen Flagshipstore in Lissabon eröffnen.

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