07. November 2007 21:51
Die Exportwirtschaft ist nach wie vor der Wachstumsmotor der heimischen
Wirtschaft. Einen besonderen Beitrag tragen dazu die südeuropäischen Länder
bei. Das Exportvolumen in die Region machte im ersten Halbjahr 2007 9,9
Mrd. Euro aus, teilte die Wirtschaftskammer (WKÖ) am Mittwoch in einer
Presseaussendung mit. Dies entspreche einem Zuwachs von 8,7 Prozent
gegenüber dem Vergleichszeitraums des Vorjahres.
7,2 Milliarden Euro
Österreich lieferte von Jänner bis Juni
2007 in die Region mehr als dreimal so viel Waren wie in die USA (2,9 Mrd.
Euro). Die Importe legten um 7,5 Prozent auf 7,2 Mrd. Euro zu, was somit
auch eine positive Handelsbilanz ergibt.
Die Bedeutung der Region für die österreichische Exportwirtschaft hält sich
seit Jahren stabil. Der Exportzuwachs entspreche fast dem weltweiten
Zuwachs. Der Anteil der Exporte nach Südeuropa an den weltweiten Ausfuhren
liegt konstant bei etwa einem Fünftel (17,9 Prozent im ersten Halbjahr),
hieß es in der Mitteilung. Die Bedeutung der Region zeige sich auch darin,
dass mit Italien, Frankreich und Spanien drei Länder unter den Top-10 der
österreichischen Exportzieldestinationen liegen.
Zuwächse allenthalben
Die Exporte im ersten Halbjahr nach
Italien (+10,7 Prozent), Spanien (+17,4 Prozent), Griechenland (+25,8
Prozent) und Portugal (+26,9 Prozent) legten nach Angaben der WKÖ
überdurchschnittlich zu. Auch in Frankreich (+3,9 Prozent) und der Türkei
(+3,5 Prozent) wurden Zuwächse verzeichnet.
Für österreichische Unternehmen lohne es sich durchaus,"in die Märkte
Südeuropas, die bisher in der Osteuropa-Euphorie etwas untergegangen sind,
hineinzuschnuppern", sagte Gudrun Hager, stellvertretende Leiterin der
Außenwirtschaft Österreich (AWO) in der WKÖ, bei der Außenwirtschaftstagung
Südeuropa. Heimische Konzerne könnten mit Qualitätsprodukten und hoch
qualifizierter Wertarbeit punkten. Vor allem in den Bereichen Energie- und
Umwelttechnik, Infrastrukturausbau, Hightech oder im (Bio)Lebensmittelsektor
komme österreichisches Know-how zum Einsatz.
Airbus-Zulieferer
So seien beispielsweise einige österreichische
Firmen als Zulieferer für den Airbus in Frankreich "gut im Geschäft" und
König-Maschinen erzielt bei Spezialbacköfen für Croissants einen Marktanteil
von 80 Prozent. In Italien seien heimische Konzerne nicht mehr nur mit
Schnittholz und Rinderhälften, sondern auch mit Möbel und qualitativ
hochwertigen Lebensmitteln vertreten. Auch in Spanien sind die Österreicher
erfolgreich unterwegs. So erhielt die Firma Rosenbauer einen Großauftrag am
neuen Madrider Flughafen und die Aigner GmbH lieferte die
Tunnelfiltertechnologie für die Untertunnelung des Madrider Autobahnrings.
Türkei
In der Türkei sei nicht nur die OMV aktiv, sondern
auch viele KMU. Die Firma M.U.T liefert speziell entwickelte
Abfallreinigungsanlagen für Olivenölproduzenten. Griechenland sei der größte
europäische Absatzmarkt für Swarovski-Kristallprodukte und auch
österreichische Milch sei ein Renner. Auch in Portugal seien heimische
Lebensmittel immer stärker präsent. Schokoladeproduzent Zotter werde
demnächst einen Flagshipstore in Lissabon eröffnen.