Die Bekanntgabe der Bilanz und die Aussicht auf heuer weiter schrumpfende Gewinne ließen die Aktienkurse purzeln.
Seit der Bilanzveröffentlichung hat die Telekom Austria dramatisch an Börsenwert verloren. Der Rückgang der Aktie hat sich auch diese Woche fortgesetzt. Mittlerweile ist der Unternehmenswert verglichen mit Dienstag der Vorwoche - dem Tag vor der Bilanz - um rund 1,5 Mrd. Euro auf jetzt 6,6 Mrd. Euro geschrumpft. Gegenüber Jahresbeginn ist der Börsewert sogar um 2,3 Mrd. Euro zurückgegangen.
Das Problem ist nicht der Gewinnrückgang von 12,3 Prozent im Vorjahr, sondern der Ausblick auf heuer. Trotz Umsatzanstiegs erwartet der Konzern wieder einen Rückgang beim Nettogewinn von 12 Prozent.
Harter Preiskampf
Die Gründe sind, dass immer mehr Kunden
ihren Festnetzanschluss abmelden und aufs Handy umsteigen. Außerdem belastet
der harte Preiskampf am Mobilfunkmarkt die Gewinn-Margen. Der Beschluss
eines Investitionsprogramms zum Ausbau des Glasfasernetzes und der
IP-Telefonie basierend auf Internet ist nach wie vor ausständig. Damit
sollen die Festnetzkosten gesenkt und neue Services wie Kabelfernsehen via
Telefon vorangetrieben werden.
Weniger Festnetzkunden
Pro Monat hatte die Telekom Austria etwa
20.000 Festnetz-Kunden verloren. Erst eine Paket-Aktion für Festnetz,
Internet und Handy im Weihnachtsgeschäft hatte den Kundenschwund zuletzt
etwas eingedämmt, die Margen aber weiter belastet.
Umsatz schrumpft
Im heimischen Mobilfunkgeschäft ist der
durchschnittliche Monatsumsatz pro Kunde (ARPU) im Jahr 2007 von 46 Euro im
ersten Quartal auf 38,9 im letzten Quartal eingebrochen. 2006 war der ARPU
im Jahresdurchschnitt noch bei 52,0 Euro gelegen. Die Gesamtumsätze der
Mobilkom Austria sind im vierten Quartal um zehn Prozent gesunken.
Konkurrenz geht's genauso
Eine ähnliche Entwicklung hat sich auch
beim größten Konkurrenten T-Mobile Austria gezeigt. Dort sind die Umsätze im
vierten Quartal im Jahresabstand um 11,5 Prozent eingebrochen und alleine
vom dritten auf das vierte Quartal um 8,3 Prozent zurückgegangen. Sowohl
Mobilkom als auch T-Mobile und der drittgrößte Anbieter One haben zuletzt
aber signalisiert, den Preiskampf nicht mehr weitertreiben zu wollen.