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Tirolmilch zahlt 6 Cent mehr pro Kilogramm

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Die Tirolmilch erhöht bereits zum zweiten mal in diesem Jahr die Zahlungen an die Milcherzeuger, die Bauern.

Die Tirol Milch will den Milchbauern ab September statt bisher 38 Cent 44 Cent brutto je Kilogramm zahlen. Damit erhöht das Unternehmen bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr die Preise für die Erzeuger. Grund für den Preisanstieg bei Milch seien einerseits die positiv abgeschlossenen Verhandlungen mit dem Handel, aber auch die gestiegene Nachfrage, hieß es am Freitag. Eine weitere Erhöhung der Preise sei nicht auszuschließen, sagte der Geschäftsführer von Tirol Milch.

Preise "explodiert"
Bei Milchfett seien die Preise in den vergangenen zwei Monaten "explodiert", sagte Geschäftsführer Andreas Geisler. Bei Butter und Käse müsse der Konsument deshalb mit Preissteigerungen rechnen. Der gestiegenen Nachfrage stehe ein Mangel an Milchbauern gegenüber, erklärte er. Zugenommen habe die Nachfrage vor allem in den Schwellenländern, aber auch in Europa habe der Markt angezogen. Milchbauer zu sein, sei in der Vergangenheit "nicht besonders lukrativ" gewesen, dafür aber zeitintensiv, deshalb gebe es nicht genug von ihnen.

8 Cent mehr für Biomilch
Für Biomilch gewähre die Tirol Milch einen Zuschlag von acht Cent je Kilogramm, der Aufschlag für die Teilnahme am Projekt "gentechnikfreie Milch" betrage einen Cent je Kilogramm. Die Erzeugerpreise des Unternehmens seien aufgrund der schwankenden Anlieferungsmengen stärker saisonbezogen als bei anderen Molkereien in Österreich. Die Milchanlieferung sei von Jänner bis Juli 2007 gegenüber dem Vorjahr um ein Prozent zurückgegangen. Im Juli 2007 sei um 4,5 Prozent und bis Mitte August um 3,5 Prozent weniger Milch als im Vorjahr geliefert worden. Er hoffe, dass die angelieferte Menge rasch wieder steige, um speziell in den schwachen Monaten im Herbst genügend Rohstoff zu haben.

"Österreichweit beste Preise"
Die Tirol Milch hat im Geschäftsjahr 2006 ein Minus beim Umsatz und beim Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) hinnehmen müssen. Der Umsatz sank von 139 auf 138 Mio. Euro, das EGT ging von 1,7 auf 1,1 Mio. Euro zurück. Für 2007 erwartete die im Eigentum von 5.500 Bauern stehende Genossenschaft wieder leicht steigende Umsätze (142 Mio. Euro). 36 Prozent des Umsatzes wurden im Vorjahr in Tirol erwirtschaftet, 32 Prozent in den restlichen Bundesländern und 32 im Export - vor allem in Deutschland und Italien. Tirol Milch zahle den Bauern österreichweit die besten Preise, meinte Geisler.

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