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Tschechien könnte Panzer-Vertrag mit Steyr lösen

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Bei Tests soll der bestellte Pandur einige Anforderungen nicht erfüllt haben. Der Rüstungsdeal umfasst 200 Stück zu 800 Mio. Euro.

Das tschechische Verteidigungsministerium überlegt den Rücktritt vom Vertrag mit der österreichischen Steyr-Daimler-Puch Spezialfahrzeuge über die Lieferung von 199 Radpanzern "Pandur II". Laut Vizeverteidigungsminister Jaroslav Kopriva haben die Tests ergeben, dass die Fahrzeuge in einem Viertel der Anforderungspunkte nicht entsprechen. Das würde in der Folge zu Lieferverzögerungen führen.

Volumen 800 Mio. Euro
Gemäß dem Vertrag ist ein Rücktritt vom Kauf möglich, meint Kopriva. Man erwägt diesen Schritt, hat sich aber noch nicht entschieden. Bei dem Radpanzer-Geschäft handelt sich um einen Umfang von rund 800 Mio. Euro. Das ist die teuerste Beschaffung in der Geschichte der tschechischen Armee.

Liefertermin könnte nicht halten
Dem Vizeverteidigungsminister zufolge ist es nicht realistisch, dass Steyr die ersten 17 Radpanzer bis Ende November wie vereinbart liefert. Man habe ersucht, die Mängel zu beseitigen. "Aus den Ergebnissen der Tests ist offensichtlich, dass der Liefertermin 30. November nicht eingehalten werden kann", sao Kopriva. Damit sei ab 1. Dezember automatisch die Pönale fällig. Über deren Höhe gibt es keine Angaben.

Steyr weist das zurück
Der Steyr-Pressesprecher versicherte demgegenüber, dass das Unternehmen seine Verpflichtungen einhalten werde. Die Fahrzeuge würden termingerecht übergeben werden. Die Mängel hätten nur "formalen Charakter".

Tschechien braucht die Pandur II für einige Auslandsmissionen. Davor sollten die Radpanzer noch überprüft werden.

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