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VCÖ kritisiert steuerliche Begünstigung

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Die "Benzinfahrer" wurden laut Verkehrsclub im Vorjahr um 217 Millionen Euro benachteiligt. Der VCÖ fordert daher eine Angleichung der Mineralölsteuer von Diesel und Benzin.

Die Mineralölsteuer auf Diesel ist um 11 Cent pro Liter niedriger als auf Benzin. Eine aktuelle Untersuchung des Verkehrsclub Österreich (VCÖ) zeigt, dass die unterschiedliche Mineralölsteuer auf Treibstoffe die Benzinfahrer im Vorjahr um 217 Millionen Euro benachteiligt hat. Der VCÖ kritisiert zudem, dass Diesel trotz der hohen Feinstaub-Emissionen steuerlich begünstigt wird.

VCÖ: Derzeitige Spritbesteuerung ist unfair
Die niedrigere Besteuerung von Diesel begünstigt vor allem den Lkw-Verkehr. Der ersparte sich im Vorjahr durch die steuerliche Begünstigung 203 Millionen Euro. Der VCÖ fordert eine gleich hohe Mineralölsteuer auf Diesel und Benzin. Die derzeitige Spritbesteuerung sei "unfair", meinte der Club in einer Aussendung. In der Schweiz beispielsweise wird Diesel höher besteuert als Benzin: Pro Liter Diesel beträgt die Mineralölsteuer dort umgerechnet 52 Cent, für Benzin 48 Cent.

Im Vorjahr tankten Lkw in Österreich 1,76 Milliarden Liter Diesel. „Es ist nicht einzusehen, dass ein Frächter für Sprit weniger Steuern zahlen muss als ein Autofahrer mit Ottomotor", kritisiert VCÖ-Experte Wolfgang Rauh. Die niedrige Dieselbesteuerung sei mitverantwortlich für die fehlende Kostenwahrheit beim Lkw-Verkehr. Der Lkw-Verkehr in Österreich trägt nur 32 Prozent der von ihm verursachten Kosten, die fehlenden 68 Prozent in der Höhe von 3,8 Mrd. Euro belasten die Allgemeinheit.

Benzinfahrer zahlen um 38 Prozent mehr Mineralölsteuer
Die Mineralölsteuer auf Benzin und Eurosuper beträgt 0,417 Euro pro Liter, für Diesel 0,302 Euro pro Liter. "Die Benzinfahrer zahlen für die gleiche Menge Sprit um 38 Prozent mehr Mineralölsteuer. Durch diese Differenz wurden die Benzinfahrer im Vorjahr um 217 Millionen Euro benachteiligt", rechnet VCÖ-Experte Rauh vor.

Die Untersuchung zeigt, dass es in Österreich 2.029.000 Pkw mit Otto-Motor gibt. Damit ist rund jeder zweite Pkw in Österreich ein Benziner. Den höchsten Anteil an Benzin-Pkw haben Vorarlberg und Wien.

Der Benzin-Pkw-Anteil im Detail:

Vorarlberg: 53,0 Prozent (91.797)
Wien: 52,7 Prozent (419.415)

Kärnten: 49,2 Prozent (148.816)
Niederösterreich: 49,1 Prozent (439.410)
Steiermark: 47,7 Prozent (303.980)
Oberösterreich: 47,6 Prozent (359.251)
Burgenland: 46,5 Prozent (74.444)
Tirol: 45,8 Prozent (147.662)
Salzburg: 45,7 Prozent (116.295)
Österreich: 48,8 Prozent (2.028.952)

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