Wirbel um neue Euro-Münzen. Die Landkarte auf dem Kleingeld zeigt die erweiterte EU, allerdings ohne Türkei.
Spätestens 2008 sollen die neuen 1- und 2-Euro-Münzen im Umlauf sein. Die EU-Kommission hatte eigentlich vorgeschlagen, auch die Türkei auf der eingeprägten Landkarte darzustellen. Zumindest der Westteil des Landes sollte auf den Münzen sichtbar sein. Denn neue Beitritte sollten nicht immer neue Karten nötig machen.
Die Kartenaffäre
Außerdem war ein Beitritt der Türkei
durchaus möglich, es gab ja Verhandlungen. Doch nun sind neben den 27
EU-Staaten zwar auch die Nichtmitglieder Weißrussland, Ukraine und Russland
dargestellt, die Türkei fehlt aber. Sogar der Westteil, der geografisch zu
Europa gehört wurde wegretuschiert.
Türkei eliminiert
Was war geschehen: Im Jahr 2005 gab es
Referenden über die EU-Verfassung und in Frankreich und Holland ergab das
Voting ein "Nein". Auch aus Angst vieler Menschen vor einem
möglichen Türkei-Beitritt, wie die "Financial Times
Deutschland" (FTD) analysiert. Die Debatte war voll entbrannt. Die
EU-Finanzminister wiederum trugen dem "Wählerwille" auf ihre
Art Rechnung und lehnten den Kommissionsvorschlag ab. Die Politiker
eliminierten die Türkei im Juni 2005 aus der Karte für die neuen Münzen.
Aufgedeckt
Die italienischen EU-Parlamentarier Marco Cappato und
Marco Pannella haben die Kartenaffäre nun öffentlich gemacht. Sie
kritisieren laut FTD, dass "diktatorische und autokratische Länder wie
Weißrussland und Russland zu sehen sind, nicht aber die demokratische Türkei."